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Ich glaube an den Weihnachtsmann

© Karin Rosenthal


Manchmal denke ich noch immer an die alten geschichten. Ich werde oft noch ein wenig melancholisch, wenn ich daran denke, wie arglos und voller neugier die kinder am heiligen abend nach hause kamen. Ich war immer die erste, die ins haus kam. Dann lief ich schnell zur terassentür und öffnete sie einen spalt. Kaum hörte ich, wie meine bande zur tür hereinkam, rief ich:" kinder, kommt schnell, wenn ihr glück habt, könnt ihr ihn noch sehen!" sie kamen so schnell angerannt, dass ich um meinen baum fürchtete. Und manchmal haben sie ihn wirklich noch gesehen, wie er auf seinem großen schlitten mit den rentieren davor in den himmel flog.
Wie naiv waren sie. Aber gerade das war ja das schöne daran. Das, was das weihnachtsfest erst richtig ausmacht. Geschenke waren nicht so wichtig.
Doch dann eines tages passierte etwas sonderbares.
Wie jedes jahr kamen wir wieder gemeinsam nach hause. Ich lief nicht mehr vor, um die tür zu öffnen, denn die kinder waren mittlerweile schon zu groß dafür. Ich merkte schon beim hereinkommen, dass irgendetwas anders war. Es war so kalt im haus. Ich schickte meinen mann in den keller, um nachzusehen, ob etwas mit der heizung nicht stimmt, aber es war alles in ordnung. Als wir ins wohnzimmer kamen, wusste ich, warum es so kalt war. Die terassentür stand auf. Ich war mir aber doch sicher, dass ich sie geschlossen hatte. Als ich die tür schließen wollte, traute ich meinen augen nicht. Ich rief:" kinder schnell, wenn ihr euch beeilt, könnt ihr ihn noch sehen. Sie kamen angerannt, dass ich nach so vielen jahren erneut um meinen baum fürchtete. Dann fingen sie an zu lachen, und meinten: "ach mama, wenn du glaubst, wir fallen darauf immer noch rein, dann täuscht du dich." Aber es war wirklichkeit und ich sagte ihnen: "ja, damals hab ich euch etwas vorgemacht, aber heute, das war echt. Ich habe ihn gesehen. Er flog mit seiner riesengroßen kutsche und den rentieren davor in den himmel."
"ja mama, und hier hat er auch ein geschenk für dich hinterlassen." riefen sie. All die jahre hast du dir soviel mühe gemacht, uns zu überraschen, nun sind wir an der reihe. Aber mal im ernst, hast du wirklich gedacht, wir fallen darauf noch rein?" ich musste lächeln, als ich das geschenk in den händen hielt. "nun mach es schon auf!" riefen sie. Ich war ja so gespannt. Langsam begann ich, das geschenk zu öffnen. Erst konnte ich gar nichts mit dem inhalt anfangen, aber dann war mir klar, woher dieses geschenk kam.
Eigentlich war die kiste leer, ein kleiner zettel lag darin. Darauf stand: liebe mama deiner kinder, du hast mich in deiner phantasie gerufen, und ich bin gekommen. Aber nur um dir zu sagen, danke, dass die kinder so lange an mich geglaubt haben. Und wenn deine kinder wieder kinder haben, und diese kinder wieder kinder, werden sie es weitergeben und so weiter und so weiter. Also habe ich noch ein langes leben vor mir und noch viel zu tun. Danke und frohe weihnachten.
Der weihnachtsmann
Ich konnte nicht anders, mir kamen vor rührung die tränen. Ich habe den kindern jahrelang etwas vorgespielt und muss nun feststellen, dass ich selbst noch an den weihnachtsmann glaube.



Eingereicht am 28. Januar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

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