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Kurzgeschichtenwettbewerb "Schlüsselerlebnis"

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Ein Traumgewinn

© Lerby Stein


Ich hatte meinen Sitz in Ruheposition gebracht und hielt noch das Fläschchen mit dem Rest Rotwein in meiner Hand, was die Stewardess serviert hatte.
Ich war mit mir und meiner Welt zufrieden, dass ausgerechnet ich es war, der vor Monaten, an einem Preisausschreiben teilgenommen und dabei diese Flugreise nach Manila gewonnen hatte ...
Nach einiger Zeit, stieß mein Sitznachbar zur linken, ein Holländer an und erzählte mir, er besitze auf Manila ein kleines Charterunternehmen. Damit würde er den Leuten, die prachtvolle Inselwelt der Philippinen zeigen.
Mein Nachbar zur rechten ein Italiener, der das Gespräch mit angehört hatte, war begeistert davon und sagte sofort zu. Auch war von dem Angebot begeistert sagte zu.
Er verlangte allerdings vor Antritt der Reise sofort den Ausgehandelten Preis, damit er seine Maschine betanken konnte.
Der Rundflug über der Bucht von Manila mit seinen vielen Inseln, von denen wir auch einige besucht hatten, war ein Erlebnis besonderer Art.
So setzten wir auch jetzt wieder zu Landung an um eine Insel zu besichtigen.
Doch beim ausrollen unserer kleinen Maschine, platzte plötzlich ein Reifen und wir gerieten von der Piste und rissen uns dabei das rechte Fahrgestell ab.
Bei diesem Unglück passierte uns nichts, wir kamen mit dem Schrecken davon.
Der Holländer erklärte uns, dies alles kein Problem wäre, Morgen in der Früh stände die Maschine wieder startbereit um uns nach Manila zurück zu bringen.
Doch die Nacht müssten wir auf der Insel Verbringen.
Ein abenteuerliches anmutendendes Taxi, brachte uns in den Nächsten größeren Ort.
Die Unterkunft eine billige Absteige, die der Holländer für uns gebucht hatte, glich mehr einem Asylantenheim als einem Hotel, auch die Zimmer waren Ihrer nicht würdig.
Nach dem Abendessen, was ich halb stehen ließ, legte ich mich sofort Schlafen.
Doch am nächsten Morgen, als ich erwachte, erlebte ich eine Überraschung.
Mein Handgepäck war aus dem Zimmer verschwunden und mit ihm auch meine Papiere sowie mein gesamtes Barvermögen.
Ich lief sofort nach unten um an der Rezeption den Verlust meiner Sachen zu melden.
Doch als ich die Eingashalle betrat, erlebte ich die zweite Überraschung.
Zwei Gendarmen erwarteten mich schon an der Rezeption um mich zu verhaften.
Als ich den Hotelier um Aufklärung bat, er möge den Leuten doch begreiflich machen, wer ich sei und mit wem ich hier angekommen währe, berichtete er zu meinem Erstaunen den Beamten:
Er würde mich nicht kennen. Und von einem Italiener, noch einen Holländer die hier mit mir abgestiegen währen, wisse er nichts.
So legten mir die Beamten Hand und Fußschellen an und schleppten mich ohne Kommentar ins Gefängnis.
Am späten Nachmittag, suchte mich ein Mann auf, ein feister Geselle, der vorgab, er sei der Haftrichter auf dieser Insel.
Dann unterbreitete er mir, ich sei Angeklagt, dass verunglückte Flugzeug was immer noch neben der Rollbahn stand, gestohlen, und mit ihm Rauschgift geschmuggelt zu haben.
Sie hätten bei der Durchsuchung der Maschine jede Menge davon gefunden.
"Auf Rauschgiftschmuggel steht in diesem Lande die Todesstrafe", sagte er noch, bevor er sich von mir verabschiedete und mich wieder allein in meiner Zelle zurück ließ.
"Das konnte doch nicht war sein", dachte ich.
"Es kam mir so vor als währe es alles nur ein Traum.
So hatte uns doch dieser holländische Pilot ganz schön reingelegt.
Aber wo war bloß dieser Italiener abgeblieben, der mich hätte entlasten können.
Ich musste unbedingt hier raus, bevor man mir den Strick um den Hals legte.
Ein junges Filipino Mädchen, was mir Essen brachte, hatte Mitleid mit meinem Schicksal und verschloss die Zellentüre nicht mehr hinter sich zu.
So nutzte ich die Gunst der Stunde, schob beim Wachwechsel der Posten, die Gittertüre beiseite und verschwand durch eine Hintertüre in Richtung Hafen, wo ich mir eine Flucht Möglichkeit erhoffte.
Am Hafenpier angekommen, suchte ich mir ein Boot aus, was mir geeignet erschien, um mich dort zu verstecken.
Doch als ich im hinteren Teil des Bootes unter einer Plane Zuflucht suchte, erstarrte ich vor Schreck.
Unter ihr lagen jede Menge Schusswaffen und etliche Kisten mit Munition.
Hier konnte ich nicht bleiben, ich musste schnellstens ein anderes Boot suchen um nicht noch mit Waffenschmuggel in Verbindung gebracht zu werden.
Doch es war zu spät. Ich hörte, wie zwei Männer eiligst über den Bootssteg liefen und ins Boot sprangen. Sie starteten in aller Eile den Motor und verließen mit Vollgas den Hafen.
Durch einen Riss in der Plane, konnte ich den Grund ihrer Hast verstehen.
Auch sie wurden von der Polizei verfolgt.
Als wir uns weit genug vom Ufer entfernt hatten, schlug ich die Plane zurück unter denen ich Zuflucht gesucht hatte und gab mich den Bootsleuten, zu erkennen.
Mir stockte der Atem, als ich die Männer erkannte. Am Ruder stand doch dieser vermaledeite Holländer, der mir die ganze Sache eingebrockt hatte.
Aber noch mehr irritiert war ich darüber, auch den Italiener hier an Bord zu erblicken.
"Steckten die beiden etwa unter einer Decke?" Schoss es mir durch den Kopf
Genau so war es auch, so wie mir die Beiden jetzt erklärten, hatten sie mich nur dazu benutzt, um ihre ungesetzlichen Geschäfte abwickeln zu können.
Doch mit meiner Flucht aus dem Gefängnis hätte sie nicht gerechnet.
Doch wo ich nun von ihren Geschäften erfahren habe, blieb mir nur die Möglichkeit übrig, bei ihnen mitzumachen, oder sonst...., er hielt sich die Handkante an seinem Hals und deutet mir damit an, würde ich meinen Kopf verlieren.
Es war so, als ob mir jemand mit dem Hammer auf den Kopf geschlagen hätte.
Der Holländer drücket jetzt den Gashebel bis zum Anschlag herunter, denn von der Insel, näherten sich zwei Partroulierboote der Küstenwache mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu.
Was sollte ich bloß tun. Wenn uns die Küstenwache erreichte, würde keiner von ihnen glauben, das ich nichts mit der Sache zu tun hätte. Sondern, sie würden uns allesamt sofort aufknüpfen.
Doch sollten wir das Glück haben, uns ihrer Verhaftung zu entziehen, so würde mich diese Halunken umbringen, oder ich müsste mich, für ein Piratenleben entscheiden.
Die Schnellboote der Uniformierten, waren jetzt bis auf wenige hundert Meter herangefahren und eröffneten das Feuer auf uns.
Ich ließ mich auf die harten Bootsplanken fallen um nicht von Ihren Kugeln getroffen zu werden, aber im Grund war es doch egal woran ich sterben würde.
Jetzt eröffneten auch die Beiden das Feuer und schossen mit schweren Maschinengewehren auf unsere Verfolger zurück.
Der Holländer, richtete plötzlich seine Waffe auf mich und zwang mich damit, einen Raketenwerfer, der unter der Plane gelegen hatte, in die Hand zu nehmen und mit ihm, auf eines der Schnellbote zu schießen.
Als ich die Waffe, widerwillig in die Hand nahm und sie abdrückte, wurde ich von ihrem Rückstoss so hart an der Schulter getroffen, dass ich samt Waffe über Bord ging.
Ich versuchte verzweifelt ich um Hilfe zu rufen, doch in meiner Todesangst brachte ich keinen einzigen Ton hervor.
So versank ich langsam in den Fluten. "Sollte das schon mein Ende sein".
Doch dann spürte ich zwei hilfreiche Hände, die mich an meinen Handgelenken fassten.
"Mijn Heer kann ik helpen?" Hörte ich aus weiter Ferne den Holländer sagen.
Auch die Stimme des Italieners vernahm ich, der heftig an mein Handgelenk zog.
Als ich vorsichtig meine Augen öffnete, fand ich mich nass geschwitzt in meinem Flugzeugsitz wieder und hielt immer noch das Fläschchen mit Rotwein fest umklammert in meiner Hand.
Gott sei Dank, ich hatte die Sache nur geträumt und war überglücklich darüber, dass es nur ein Traum war und meine Reise erst begonnen hatte.



Eingereicht am 27. Februar 2005.
Herzlichen Dank an den Autor / die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors / der Autorin.



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