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Das Humpelstielzchen

© Manfred Schröder


Es war einmal eine Frau, die wollte ihrem Baby, dem sie den seltsamen Namen Stielzchen gegeben hatte, die Windeln wechseln. Doch aus Unvorsichtigkeit fiel Stielzchen vom Tisch auf den Boden und blieb regungslos liegen. Die Frau fing daraufhin so laut an zu schreien, dass das ganze Dorf zusammengelaufen kam. Durch diesen ohrenbetäubenden Lärm seiner Mutter, kam auch Stielzchen wieder zum Bewusstsein und schrie mit ihr um die Wette. Das schlimmste war zum Glück nicht eingetreten. Nur dass Stielzchen, als es älter wurde, humpelte. Und bald von allen nur noch Humpelstielzchen genannt wurde.
Als Stielzchen älter wurde, verliebte er sich wie alle anderen Jungen im Dorf in ein Mädchen und wäre gerne mit ihm am Samstagabend zum Dorftanz gegangen. Doch wegen seines Gebrechens traute sich Stielzchen nicht. Und er hatte Angst, dass das Mädchen ihn verlassen würde. Eines Samstagabends jedoch, fasste er sich Mut und lud es zum Tanze ein. Doch es kam wie es kommen musste. Nach ein paar Schritten stolperte Stielzchen über seine eigenen Füße und fiel der Länge nach hin, sodass alle darüber lachten. Doch da es auch spaßig anzusehen war, fand man Gefallen daran und man versuchte es dem Stielzchen nachzumachen. Schon bald lagen alle nach einigen Drehungen auf den Boden und die Freude über den Spaß war riesengroß. So entstand der Stolpertanz. Leider ist er aus der Mode gekommen. Nur wenn man viel Wein getrunken hat, tanzt man ihn noch.
Eines Tages kamen zwei fremde Männer ins Dorf. Sie waren Brüder und hießen Grimm. Sie suchten nach alten Sagen und Märchen, damit sie nicht verloren gingen. Als man ihnen auch vom Humpelstielzchen erzählte, fanden die Brüder das sehr lustig. Und sie beschlossen eine Geschichte darüber zu schreiben. Ob sie es auch getan haben, weiss ich nicht. Doch vielleicht könnt ihr es. Es war einmal ...



Eingereicht am 19. Dezember 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.



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