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Das Märchen der Mondprinzessin

© Susanne Eglmeier


Es war einmal ein König, der hatte eine wunderschöne Tochter und wollte diese verheiraten. Die Prinzessin aber saß die ganze Nacht über im Garten und blickte zum Himmel und wenn ein junger Prinz um ihre Hand anhielt, sagte sie nur: "Ich werde Euch gerne heiraten, aber nur, wenn Ihr mir den Mond als Geschenk darbringt!". So ging das viele Jahre lang und im nahe gelegenen Dorf wurde die Königstochter nur noch "Mondprinzessin" genannt. Dann eines Tages kam ein junger Gelehrter ins Schloss und trat vor den König, um ihn um die Hand seiner Tochter zu bitten. Doch der König lachte nur und ließ den Gelehrten in den Garten zu der Prinzessin führen. Sie saß auf ihrem gewohnten Platz auf einer Bank und blickte zum Himmel. Der Gelehrte verbeugte sich und wollte sie begrüßen, doch die Prinzessin unterbrach ihn "Mein Herr, ich kenne Euer Anliegen, und doch muss ich Euch sagen, dass ich erst Eure Gemahlin werden will, wenn Ihr mir den Mond schenkt!" Der verwunderte Gelehrte fragte sie darauf, ob der Mond nicht viel zu groß für einen einzelnen Menschen wäre, doch die Prinzessin erwiderte "Seht Ihr denn nicht? Der Mond ist doch kaum größer als meine beiden Hände." Diese Worte brachten den Gelehrten auf eine Idee. Er ging ins Dorf zurück und gab dem Schmied den Auftrag eine Kugel aus purem Gold zu fertigen. Dann wartete er auf den einzigen Tag im Monat, an dem der Mond nicht am Himmel zu sehen ist und ging zurück ins Schloss. Der Gelehrte verbeugte sich vor der Prinzessin, reichte ihr die goldene Kugel und sprach "Hier, liebste Mondprinzessin, ist ein Geschenk für Euch. Ich gebe euch den Mond, wenn Ihr mich heiratet.". Die Prinzessin betrachtete den Himmel und willigte darauf in die Heirat ein. Am Tag der Hochzeit aber warf sie den goldenen Mond hinauf in den Himmel damit er sich wieder seinen Platz zwischen den Sternen suchen konnte. Von diesem Tag an saß sie nicht mehr nachts im Garten, denn sie wusste, dass der Mond nur ihr gehörte.



Eingereicht am 04. Februar 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.



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