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Kindergeschichten, Kindergeschichte, Kurzgeschichte, Kinder, Märchen, Fantasy

Der Traum eines Sternes

© Anna Christin Krutemeyer


Im innern unserer Welt sitzt ein kleiner Junge, der schläft und träumt. Er träumt den Traum von der Geschichte der Menschheit.
Kapitel I: Das Labyrinth
Die Sonne stand hoch am Himmel und schien Lili ins Gesicht, ein leichter Wind ging der die Bäume hin und her wog, wie von weit weg hörte sie die Arbeiter ihres Vaters arbeiten und es schien als würden sie auch heute nichts finden. Aber wie sollten sie auch, nach den alten Bauplänen des Tempels existierte kein Labyrinth unter dem Tempel. Lili glaubte immer noch, genau wie ihr Vater, dass die mysteriöse Nachricht die sie vor einigen Tagen bekommen hatten, die angeblich von einem Museum stammen sollte das nicht mehr existiert, doch wahr war. Doch das Geld ging ihnen langsam aus, sie hatten also nicht mehr viel Zeit. Die plötzlichen Jubelrufe der Arbeiter rissen Lili aus ihren Gedanken. Sie sprang auf und rannte so schnell wie möglich zurück zur Ausgrabungsstelle, wo ihr schon von weiten einer der Arbeiter zurief: "Lili hol schnell deinen Vater, wir haben unter dem Tempel ein Höhlensystem gefunden! Es ist gigantisch!!" Ihren Vater zu holen war nicht mehr nötig, er hatte die Arbeiter rufen gehört und war schon auf dem Weg zur Fundstelle. Die Arbeiter hatten bei den Ausgrabungen ein Loch in eine der Höhlendecken geschlagen, wo durch man nun ins innere der Höhle sehen konnte. Die Arbeiter hatten eine Lampe an einem Seil durch das Loch in die Höhle gelassen. Das Seil war schon ziemlich lang aber die Lampe hing noch nicht mal ganz bis zur Mitte des Raumes runter. Der Schein der Lampe zeigte nur einen kleinen Kreis des Bodens aber schon dieser kleine Kreis lies erkennen wie aufwendig die Höhle ausgebaut worden sein musste. Der Boden war mit weißen Marmorfliesen ausgelegt und zur Mitte des Raumes hin konnte man etwas erkennen das aussah wie ein Teil eines riesigen Wappens aus Gold und Silber. "Das ... das ist unglaublich, Lili diese Halle muss unglaublich groß sein." Sagte Lilis Vater und wandte sich vom Loch ab und sah Lili an. "Stimmt aber von hier oben kann man nicht viel erkennen." Sagte Lili und richtete sich aus der Hocke auf. "Ja, leider hast du Recht." Stimmte ihr, ihr Vater zu und stellte sich ebenfalls hin. "Ich gehe runter." Sagte Lili entschlossen. Ihr Vater sah sie einen Augenblick nachdenklich an und nickte dann. "Ok, wir lassen dich an einem Seil runter, sobald wir eins gefunden haben das lang genug ist." Sagte er grinsend und fügte hin zu: "und das kann noch etwas dauern. Ich weiß wie abenteuerlustig du bist aber ich denke du musst dich noch etwas warten, runter klettern geht wohl schlecht." Lili warf noch einen Blick in das Loch und ging weg. "Dieses Kind ist manchmal wirklich anstrengend. Na ja hat sie wohl von mir geerbt." Sagte ihr Vater grinsend und wollte gerade zurück zu seinem Zelt gehen als Lili zurück kam, mit einem aufgerollten Seil über der Schulter. "Ich denke dieses Seil ist lang genug." Sagte sie und begann es an einem in der Nähe stehendem Felsen fest zu binden. "Wo hast du das den her?" Rief ihr Vater erstaunt. "Ach, das lag da so rum." Antwortete sie und lies das Seil durch das Loch runter. "Das lag da so rum? Du.... ach egal was ich sage du tust doch eh was du willst, in deinem Alter..." begann ihr Vater zu erzählen aber Lili hörte nicht mehr hin. Das hatte sie schon tausendmal gehört, jedes mal, wenn sie in den Ferien mit ihrem Vater zu einer seiner Abenteuerreisen fuhr sagt er das aber eigentlich wollte er, dass sie so was machte. Er wusste genau was sie drauf hatte und war jedes Mal stolz, wenn sie das tat was sie wollte. "Hast du gehört Lili?" Fragte ihr Vater. Lili hob den Kopf und nickte lächelnd. "Ich geh jetzt runter, kommt ihr nach?" Fragte sie lächelnd und begann am Seil runter zu klettern. "Wirklich unglaublich." Sagte ihr Vater lächelnd und begann ebenfalls das Seil runter zu klettern. Auf dem Weg nach unter hatte Lili die Lampe am anderem Seil losgebunden und mitgenommen, und hielt jetzt die Lampe nach vorne um mehr vom Raum zu erkennen und vor allem das ganze Wappen auf dem Boden. "So ein Wappen oder auch nur ein ähnliches habe ich noch nie gesehen, was glaubst du soll es darstellen." Fragte ihr Vater der neben sie getreten war. "Der untere Teil sieht aus wie ein Baumstamm, ja ein Baumstamm mit einer Blüte als Krone." Sagte Lili. "Hmm, ... vielleicht aber für was soll es stehen. Das Wappen muss doch irgendwas bedeuten." Murmelte ihr Vater leise. Inzwischen waren einige Arbeiter ebenfalls mit Lampen runter gekommen und langsam konnte man die ganze Halle überblicken. "Sieh mal da ist ein Durchgang der wahrscheinlich weiter in die Höhle führt!" Rief Lili. "Da ist nicht nur einer." Sagte ihr Vater. Die Halle war Rund und alle 2 Meter war in der Wand ein bogenförmiger Durchgang. Es gab mindestens 200 Wege die weiter in das Höhlensystem führten.
Kapitel II: Der Wächter des Labyrinthes
"OK, jeder nimmt sich ein Seil und geht in einen anderen Durchgang. Das Seil wird am Eingang fest gebunden, wenn das Seil nicht mehr weiterreicht kommt ihr zurück, ist das klar?!" Erklärte ihr Vater. Die Arbeiter und Lili hatten sich um ihn versammelt und griffen jetzt nach den Seilen die auf dem Boden lagen. Lilis Vater nahm ein Seil vom Boden auf und warf es Lili zu. "Das gilt auch für dich Lili. Ich meins ernst, man kann sich in so einem Labyrinth leicht verlaufen." Sagte er. "Ich weiß, mach dir keine Sorgen." Antwortete sie und ging auf eines der Tore zu. Als sie sich dem Tor näherte bemerkte sie das der Rahmen des Tores verziert war. Mitten über dem Tor war das Wappen, links und rechts am Tor gingen Zeichen runter zum Boden und es sah so aus als würden sich die Zeichen der einen Seite auf der anderen spiegeln. Die Wände waren glatt wie Glas und gingen mit einem Bogen in den Boden über, wobei das grau der Wand in das weiß des Bodens überging. "Das ist kein natürliches Höhlensystem, es wurde von Menschen geschaffen." Flüsterte Lili erstaunt und trat durch das Tor. Hinter dem Tor war ein langer Gang an dessen Ende ein Licht zu sehen war. Lili ging den Gang weiter entlang. Als sie fast die Mitte des Ganges erreicht hatte hörte sie plötzlich ein Geräusch, ein Keuchen und ein Geräusch das klang, als ob die Tatzen eines großen Tieres auf dem Boden setzten. Erschrocken drehte sie sich um. Aus der rechten Wand des Ganges kam etwas raus! Es sah aus wie ein schwarzer Wolf nur viel größer, er hatte lang spitze Zähne und Klauen. Sei Fell war zerzaust und bei jeder Bewegung sah man die gewaltigen Muskeln des Tieres. Es war schon fast ganz aus der Wand als es sich zu Lili drehte. Seine Augen leuchteten rot und als es das Maul aufriss lies es einen schrecklichen Laut von sich. Lili schrie auf, lies die Lampe und das Seil fallen und rannte los, auf das Licht am Ende des Ganges zu. Am Ende des Ganges war eine Halle die fast genau so aussah wie die aus der sie kam, an jedem Tor war eine Fackel, alle brannten. Als sie fast die Mitte der Halle erreicht hatte schob sich plötzlich eine der Fliesen hoch und Lili stolperte. Sie versuchte wieder auf zu springen aber ihr Bein gab nach und sie fiel wieder zurück auf den Boden. Lili setzte sich auf und schaute zurück. Das Monster hatte sich aus der Wand befreit und sprang mit schnellen Bewegungen zum Aufgang des Ganges und auf sie zu. Plötzlich hörte sie eine Stimme: " kämpfe! Du musst kämpfen!" "Aber wie, was soll ich tun?" Rief Lili verzweifelt in die Halle. " Streck die Hand in seine Richtung und ruf T*A*L*O*G." Sagte die Stimme. "Aber was, wenn das nicht funktioniert, was dann?" Fragte sie. "Vertrau mir. Los mach schon!" Rief die Stimme. "Na gut." Sagte Lili und streckte die Hand aus als sie rief: "T*A*L*O*G !!" Eine Lichtwelle erschien wie eine Druckwelle aus Luft die sichtbar wurde, sie flog auf das Biest zu und schleuderte es gegen die Wand. Das Monster rutscht zu Boden und blieb einige Sekunden regungslos liegen, stemmte sich wieder auf und warf Lili noch einen Blick zu, ehe es wieder in der Wand verschwand. Erleichtert lies sie ihren Arm sinken und sagte leise: "Danke... ." "Keine Ursache." Sagte die Stimme. Lili hob den Kopf und vor ihr stand ein Mann in einer Art weißen Uniform. Vor der Brust das Wappen aus der Halle und an den Ärmeln und dem Umhang waren Verzierungen in Gold und Silber. "Der Wolf den du gesehen hast trägt den Namen Ground und ist der Wächter dieser Hallen. Er unterscheidet nicht zwischen gut und Böse, er kann nicht sterben und hält alle Eindringlinge fern." Sagte der Mann.
Kapitel III: Eine vergessene Kultur
"Oh nein Papa, ich muss ihn warnen!" Rief Lili und wollte los rennen aber der Mann hielt sie am Arm fest. "Mach dir keine Sorgen, dein Vater und die Arbeiter schlafen es wird ihnen nichts geschehen." Sagte er. "Schlafen? Was hat das zu bedeuten?" Fragt Lili wütend. "Ich verstehe deine Verwirrung, wir haben dich hier hin gelockt damit du eine Uralte Prophezeiung erfüllst. Dein Vater schläft durch einen Zauber und wird erwachen so bald du die Prophezeiung erfüllst." Sagte der Mann. "Und was, wenn ich sie nicht erfüllen kann oder will?" Fragte Lili. "Dann wird eure Welt untergehen, zerplatzen wie eine Seifenblase, den sie ist nur ein Traum geträumt von einem Kind." Antwortet der Mann. "Was.. .?" Fragte Lili leise und erschrocken. Der Mann lächelte ermutigend und sagte:" Ich werde dir alles erklären. Vor Tausenden von Jahren entdeckten unsere Vorfahren den Eingang zu einem Schloss aus Kristall. Das Schloss stammte nicht aus unserer Welt, es war wie ein Durchgang in eine andere Welt, so als ob unsere Welt aus dem Schloss entsprungen war. Vor dem Tor stand eine Wache und diese erzählte uns folgendes: ` In dem Schloss ist ein Kind das schläft und seit allen Zeiten Kind war und ist und ewig schläft und schlief. Seinem Schlaf entsprang ein Traum der Traum der eure Welt ist und war. Doch alle Hunderttausend Jahre ist das Kind dem aufwachen nah, dann muss der Schlaf mit einem Schlafli3ed erneuert werden oder eure Welt wird nicht mehr sein denn so wie der Schlaf stirbt, stirbt auch der Traum.` Das waren seine Worte." "Wer hat dieses riesige Labyrinth gebaut es muss Jahrhunderte gedauert haben." Sagte Lili. "Ja es hat sehr lang gedauert. Mein Volk baute diesen Tempel, tief in der Erde damit er die Zeit überdauern konnte. Unsere Kultur war schon damals sehr fortschrittlich und so wurden wir die Wächter über das Schloss und den Schlaf des Kindes und somit über diese Welt. Doch hunderttausend Jahre sind sehr lang, unsere Kultur ging unter, wurde vergessen und heute bin nur noch ich und der Ground da. Darum musste ich dich mit einer List herlocken, es tut mir leid." Sagte der Mann. "Warum gehst du nicht selbst zu Kind und singst ihm ein Lied?" Fragte Lili. "Weil ich es nicht kann, das Kind entscheidet selbst wer zu ihm kommen soll und es hat dich ausgewählt." Erklärte der Mann und ging an Lili vorbei und schaute in einen der Gänge. "Ich weiß du hast viele Fragen aber wir haben nicht sehr viel Zeit. Ich kann dich nicht zwingen uns zu helfen aber tust du es nicht wird diese Welt nicht mehr lange existieren du verlierst also nichts, wenn du's versucht. Jetzt weißt du worum es geht, sag mir wirst du uns helfen?" Fragte der Mann und drehte sich zu Lili um. Ein leichter Luftzug warf seinen Umhang nach hinten und Lili dachte: "Er sieht aus wie einer dieser Helden aus den alten Sagen, bestimmt ist das alles nur ein Traum." Laut sagte sie: "ich hab zwar keine Ahnung was hier ab geht aber ich werde euch helfen Herr....?" "Mein Name ist Chester van Leasten." Sagte Chester.
Kapitel IV: Der Weg zum Schloss
" Ist es sehr weit bis zum Schloss?" Fragte Lili während sie die große Halle durch einen der Bogenförmigen Gänge verließen. "Nein, aber gefährlich. Im Laufe der Zeit haben sich hier schlimmere Dinge als der Ground eingenistet, hoffen wir das wir keinen davon begegnen." Antwortete Chester und blieb an einer Kreuzung der Gänge stehen. "Was ist los weißt du nicht mehr welchen Weg wir nehmen müssen?" Fragte Lili beunruhigt. "Doch schon, aber ich überlege ob es nicht einen schnelleren und sicheren Weg gibt. Es ist zwar nicht weit aber trotzdem weit genug um in Schwierigkeiten zugeraten und wir haben keine Zeit zu verlieren." Sagte Chester und begann die Wände an der linken Seite abzusuchen. "Was machst du da?" Fragte Lili. "Ich suche den ... ahh da ist er ja!" Rief er und drückte an eine Stelle der Wand. Plötzlich gab es einen lauten Knall und ein Teil der Wand klappte wie eine Tür nach innen. "... den Geheimschalter?" Fragte Lili. "Ja genau!" Sagte Chester belustigt. Sie gingen den schmalen Gang entlang, es war so dunkel das man kaum etwas sehen konnte, aber das brauchte man auch nicht. Der Gang war nicht mal einen halben Meter breit und führte immer weiter geradeaus. Nach ungefähr 10 min. tauchte ein Licht am Ende des Ganges auf. " Gleich sind wir da sagte Chester und beschleunigte seinen Gang. Als sie aus dem Gang raus traten fanden sie sich in einer Höhle wieder, die wie es schien natürlichen Ursprungs war. In der Höhle war ein riesiges Portal durch das man ein Schloss sehen konnte, man musste nur die Hand durchs Portal strecken um die festen Steinmauern zu berühren. "Da ist es, das Schloss des schlafenden Kindes." Sagte Chester. "Na dann, bringen wirs hinter uns! Sagte Lili und trat durch das Portal, dicht gefolgt von Chester. Auf der anderen Seite blieb Lili erstaunt stehen. Sie standen nicht vor dem Schloss sonder auf einer Wiese aber am Horizont konnte man das kristallene Schloss sehen. "Was soll das?!" Fragte Lili. "Ich weiß es nicht." Sagte Chester und trat neben sie.
Kapitel V: Der Rat
"Und was jetzt?" Fragte Lili. "Mal sehn .... da kommt jemand!" Sagte Chester und zeigte nach Norden. Ein Mann in einer Rüstung auf einem Pferd kam auf sie zugeritten. In der einen Hand hielt er ein weißes Banner mit dem Wappen aus der Höhle und in der anderen die Zügel eines anderen Pferdes. "Wie kann er sich nur auf dem Pferd halten?" Fragte Lili. "Du bist noch nicht auf einem Pferd geritten oder?" Fragte Chester grinsend. "Nein... " sie wollte noch was sagen aber der Reiter hatte sie erreicht und ergriff das Wort. " Seid Gegrüßt! Eure Ankunft ist uns nicht entgangen und so erwartet euch der Rat in unserer Hauptstadt Mirin." "Mirin? Wir sind in eile, ihr wisst." Sagte Chester. "Ja, wir wissen was euer anliegen ist aber der Rat hat einige Zweifel bezüglich dieser. Bitte folgt mir." Entgegnete die Wache und reichte ihm die Zügel des mitgebrachten Pferdes. "Zweifel, was soll das?" Fragte Chester wütend und griff nach den Zügeln. "Der Rat wird es euch mitteilen, ich bin nicht dazu befugt. Hättet ihr jetzt die Güte mir zu folgen. Ihr sagtet ja schon, die Zeit drängt euch zur Eile." Sagte die Wache. "Ja, in der Tat." Sagte Chester immer noch wütend und half Lili aufs Pferd. Sie ritten los. "Was soll das? Der Rat, Mirin? Ich verstehe gar nichts mehr. Wir müssen doch zum Schloss!" Sagte Lili leise zu Chester. "Ich weiß auch nicht warum man uns so aufhält aber wir werden es noch herausfinden. Wir haben noch Zeit.... hoffe ich." Sagte Chester. Nach einiger Zeit. Lili schätzte ungefähr zwei Stunden aber genau konnte sie es nicht sagen da ihre Uhr nicht mehr funktionierte, kamen sie zu einer weißen Stadt. Zu Lilis Erleichterung hatten sie sich auch dem Schloss erheblich genähert. Sie ritten durch die Stadt bis zu einem runden, großem Gebäude. Eine lange Treppe führte zum Eingang vor dem zwei Wachen standen. "Der Rat erwartet euch." Sagte die Wache und machte eine Geste zum Eingang. Sie gingen die Treppe hoch und Lili wurde nervös, was sollte das war ihnen nicht bewusst um wie viel es ging? Sie traten durch die Tür und kamen in einen Raum mit einer zweiten Tür vor der wieder zwei Wachen standen. Die Tür öffnete sich und ein alter Mann mit einem langen Bart trat heraus. "Willkommen, Chester van Leasten und Lili aus dem Traum des Kaisers. Tretet ein." Sagte er und ging zurück. Chester und Lili folgten ihm. Hinter der Tür war ein halb runder Raum mit sieben Steinernen, mit Kissen gepolsterten, Sesseln auf denen sieben alte Männer saßen, in der Mitte der, der sie rein gebeten hatte, der Rat. "Ihr seit hier um den Schlaf des Kaisers zu erhalten und eure Welt zu retten, hab ich recht Lili?" Fragte der Mittlere. Lili nickte. "Ja, warum haltet ihr uns auf?" Fragte Chester und trat weiter vor. "Schweige! Chester van Leasten Geist aus der alten Zeit, dich geht dies alles nichts an! Du klammerst dich immer noch an eine Welt zu der du nicht mehr gehörst!" Sagte der Mittlere herrisch. Chester ballt die Fäuste sagte aber nicht mehr. Lili war wütend über die Unhöflichkeit des Rates und sagte: "dann frage ich eben: warum haltet ihr uns auf!!!" Der mittlere sah sie streng an sagte aber nichts. Ein andere erhob sich und sagte: "Wir haben beschlossen eure Welt nicht mehr länger existieren zu lassen." "Was?!! Warum hasst ihr die Menschen so sehr!?" Fragte Lili entsetzt. "Das hat nichts mit Hass zu tun. Wir haben gesehen was das, eure Welt, für eine Welt ist. Eine Welt voller Hass, Gewalt, Verzweiflung und Zerstörung. In der Welt der Menschen ist nichts gutes mehr. Also stellt sich wohl eher die Frage warum du sie so liebst." Sagte der eine. Was sollte sie sagen? Weil sie in derselben Welt leben? Weil sie Freunde und Familie sind? Da fiel ihr wieder etwas ein. Sie trat vor und sagte mit fester, entschlossener Stimme: "Weil sie stehen da vor einer Wand und ich sage, solange ich wache wird ihnen nichts geschehen." Schweigen. Eine solche Antwort hatten sie nicht erwartet. Nach einiger Zeit brach der Mittlere das Schweigen: " und was, wenn du hier bleiben kannst ohne mit deiner Welt zu verschwinden?" Ein Test... oder die letzte Chance zu leben? Aber Lili sagte: "Entweder lebe ich in meiner Welt oder ich verschwinde mit ihr." Chester schaute zu ihr, vielleicht war doch noch nicht alles verloren. "Nun... ich denke, nicht der Menschen willen die jetzt die Geschichte schreiben, sondern der Menschen willen die, wie du, in einigen Jahren die Geschichte schreiben werden, werden wir dir erlauben den Schlaf des Kaisers zu erneuern."
Sagte der Mittlere. "Danke ich glaube... nein ich weiß wir werden euch nicht enttäuschen." Sagte Lili erleichtert. Chester lächelte: "los auf zum Schloss, die Zeit drängt."
Kapitel VI: Das Schlaflied
Sie machten sich sofort auf den Weg, keiner aus Mirin begleitete sie aber das war ihnen nur recht. Der Weg zum Schloss war nicht weit. "Sag mal Chester wie geht eigentlich dieses Schlaflied? Aber jetzt mal ehrlich das mit dem Schlaflied ist doch irgendwie gaga oder?" Fragte Lili. Chester lachte laut auf und konnte sich nicht mehr fassen. "Was ist, ist doch wahr." Sagte Lili lächelnd. "Ja tut mir leid, es ist nur so, das ist echt eine ernste und wichtige Angelegenheit aber so wie du darüber redest klingt es wirklich sehr albern." Sagte Chester als er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Ok dann jetzt ganz im Ernst, wie geht das Lied?" Fragte Lili. "Es gibt kein festgelegtes Lied, sing irgend eins. Hauptsache es ist ein Schlaflied." Sagte Chester. "Oh, son Mist ich kenne keins." Sagte Lili. "Dann denk dir eins aus, du schaffst das schon. Nach dem was du im Rat geschafft hast wird das Lied nur eine Kleinigkeit sein." Sagte Chester. "Na, wenn du meinst." Sagte Lili und begann sich über ein Schlaflied Gedanken zu machen. Sie erreichten das Schloss als die Sonne begann unterzugehen, das kristallene Schloss schimmerte rot und orange und die Wolken färbten sich violett. "Wir sind da." Sagte Chester. "Du musst allein rein gehen ich werde hier warten." Lili nickte und ging die Treppe zum Tor hoch. Das Tor öffnete sich wie von Geisterhand, dahinter war eine große kristallene Halle, in deren Mitte eine runde Anhöhe war auf der, auf vielen Kissen, ein kleiner Junge lag und schlief. Lili trat vor die Anhöhe und flüsterte: "ein Schlaflied ... ich hoffe es ist gut genug.
Wenn die Nacht erwacht
Und alle Kinder liegen im Schlaf
Erwachen die Träume
Von Pegasus und den Sternen
Entführen uns in andere Welten
Ohne Grenzen
Ohne das was uns traurig macht
Schlaf die ganze Nacht
Ich halte Wacht
Schlaf ich halte wacht."
Das Lied war zu ende und ein helles Licht überflutete die Halle. Das Licht war so hell das Lili die Augen schließen musste und als sie, sie wieder öffnete saß der kleine Junge vor ihr. "Nein du bist wach, was ist jetzt mit meiner Welt, den Menschen?" Fragte Lili verzweifelt. "Nein du irrst dich ich bin nicht wach, du träumst." Sagte der kleine Junge. Lili schaute ihn erstaunt an. "Danke für das Lied es war sehr schön. Mach dir keine Sorgen ich werde weiter träumen, ich hatte auch nie vor damit aufzuhören." Fuhr er fort. "Aber der Rat..." sagte Lili aber der Junge unterbrach sie. "Der Rat hat gesagt was er gesagt hat und es ist war richtig aber ich habe doch dich hier hin gerufen, wie also sollte deine Welt je in Gefahr gewesen sein?" Lili lächelte: "Danke" "Es wird Zeit, lebe Wohl Lili!" Sagte der Junge und Lili erwachte. "Guten Morgen Schlafmütze es wird Zeit zu gehen. Sagte Chester lächelt und reichte ihr die Hand um ihr hoch zu helfen. "Ja, zurück nach hause." Sagte Lili und dann gingen beide durch das Portal das jetzt wieder vor dem schloss stand.
Kapitel VII: Wieder zurück
Sie gingen den Weg den sie gekommen waren zurück in die zweite Halle, wo sie sich zum ersten Mal getroffen hatten. "Es scheint Ewigkeiten her zu sein seid dem wir losgegangen sind aber ich schätze es sind erst einige Stunden vergangen." Sagte Lili als sie wieder in der Halle waren. "Ja, so ungefähr." Sagte Chester. "Sag mal, was machst du jetzt?" Fragte Lili. "Na ja du hast doch gehört was der Rat gesagt hat. Nur ein Geist, nicht mehr bin ich. Ich werde warte, bis erneut der Schlaf des Kaisers erneuert werden muss." Antwortete Chester. "Oh.. ist.." Begann Lili. "Nein, mach dir keine Gedanken das ist alles nicht so schlimm, ich bin ja nicht alleine." Sagte Chester lächelnd. Lili schaute ihn fragend an als plötzlich aus dem Nichts eine Stadt mit vielen Menschen hinter ihm auftauchte, die verlorene Stadt! "Na ja, ich werde dich wohl nicht wieder sehn." Sagte Lili. "Nein vermutlich nicht, aber wir, ich, werde dich nie vergessen. Es wird Zeit zu gehen." Sagte Chester und reichte ihr die Hand. Lili nahm sie an und sagte: "ich dich auch nicht und auch nicht das Versprechen das ich gegeben habe." Ein helles Licht umschloss alles und als Lili wieder sehen konnte stand sie vor den alten Tempelruinen, ihr Vater und die Arbeiter lagen auf dem Boden und schliefen. Vom Eingang in die Höhlen war nichts mehr zu sehen. Ihr Vater und die Arbeiter erwachten. "Was ist passiert ich kann mich an nichts mehr erinnern." Sagte ihr Vater. Lili sah lächelt zu den Ruinen und sagte:" Nichts, nur ein Traum."



Eingereicht am 02. März 2006.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.



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