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Die wahre Entstehung der Erde

© J. Workmen


Vor einer langen, langen Zeit existierte nichts außer Dunkelheit.
Halt, außer...
Natürlich: Ein kleiner, blauer Ball rollte traurig in der Dunkelheit umher.
Lange schon war er auf der Suche nach einem Spielkameraden.
Doch eines Tages, in weiter Ferne, hörte er plötzlich Geräusche aus der Dunkelheit. Ein leises, aber angenehmes Schnaufen.
Schnell rollte er in die Richtung, aus der er die Geräusche vernahm.
Und beinahe wäre er zusammengestoßen.
Ein kleiner, gelber Ball lag schlafend und leise schnarchend mitten im "Nichts" herum.
Der kleine, blaue Ball näherte sich vorsichtig dem gelben.
Zögernd und ganz verschämt stupste er ihn an. "Du, wollen wir zusammen spielen"? fragte er den gelben Ball.
Erschrocken blickte der gelbe Ball auf. Er rieb sich die Augen, sprang erfreut auf und rief: freudestrahlend "Klar möchte ich!"
Da freute sich der blaue Ball und hüpfte freudig herum.
Durch das Hüpfen löste sich die Farbe etwas und begann zu fließen.
Und das, das nennen wir Menschen "Wasser".
So also spielten beide Bälle eine ganze Zeit lang zusammen und als sie müde wurden, sagte der kleine, blaue Ball: "Wenn du Lust hast, können wir ja wieder zusammen spielen, wenn wir ausgeschlafen sind!"
Der kleine, gelbe Ball begann zu strahlen, so sehr freute er sich über das Angebot. Vor lauter Freude lösten sich ganz viele Farbkleckse und zerstreuten sich in der Dunkelheit. So entstanden die Sonne und die Sterne.
Doch noch ein Farbklecks fiel auf den blauen Ball, vermischte sich und wurde zu grün.
Staunend beobachteten die Bälle, was wohl jetzt passiert und siehe, es entstand das, was wir Menschen als "Blumen und Bäume" bezeichnen.
So wiederum verstrich eine weitere, lange Zeit und die Bälle spielten zusammen, bis .... Ja, bis eines Tages beide Bälle ein leises Rauschen vernahmen.
Ganz langsam näherte sich ein heller Fleck. Es war ein kleinerer, dunkler Ball.
Erstaunt bremste er, als er die beiden anderen entdeckte.
"Darf man bei euch mitspielen?", fragte der Ball die zwei anderen.
Nach einigem Überlegen kam man zu dem Entschluss, dass man sich ja Abwechseln könne.
Doch so kam es, dass sich der gelbe in den kleineren, dunklen Ball fürchterlich verliebte und seither beginnt der kleine dunkle Ball zu strahlen, sobald er sich dem Gelben nähert.
Das bezeichnen wir als den Mond, den Tag und die Nacht.
Durch das fröhliche Herumtollen tauchen seither immer wieder neue Bälle auf und freunden sich an.
Doch halt! Ein rötlich schimmernder Ball sei noch erwähnt.
Auch er kam eines Tages traurig angerollt. Tränen liefen über seine Oberfläche und er war traurig, weil keiner mit ihm spielen wollte.
Und so tropfte erneut eine Träne auf den blauen Ball, vermischte sich mit dem blauen und es entstand eine neue Farbe.
Alle Bälle verharrten und sahen ehrfurchtsvoll zu, wie Tiere und auch Menschen entstanden.
Seither ziehen sie ihre Kreise, spielen zusammen und toben herum.
Und wenn du mal traurig bist oder dich alleine fühlst, dann öffne dein Fenster, schau hinauf und du spürst, dass zärtlich ein Ball einen Farbklecks auf dein Gesicht tropfen lässt und sie dich wissen lassen .... Du bist nicht allein.



Eingereicht am 01. Oktober 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.



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