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Die Menschen sie sagen, die Welt ist so schlecht

Bruno Peter Lewicki


Die Menschen sie sagen, die Welt ist so schlecht
wenn jeder so gut wär' -wie- ich, dann wär's recht.
Doch bringen die Andern mich immer in Wut,
ich wäre so hart und kein bisschen gut.

Die Umwelt verpesten sie mit Ihren Wagen
woll'n nicht mit Katalysator schon fahren.
Kann Steuer dann sparen, grad' in meiner Klasse,
Fünfhunderter Benz hat eben Rasse.

Die poplige Masse mit Ihren Beulen
hat wohl das Geld nicht, sind nun am heulen.
Sie wären wie immer am schlechtesten dran,
er ist zu bedauern, der einfache Mann.

Er könnt' ja studieren genauso wie wir,
die Andren zu schröpfen, fällt leicht Ihm dann hier.
Dann wüste er sicher wie Steuern man spart,
dann könnt auch betuppen wie wir, er den Staat.

Er wäre dann auch groß und könnte, gebt acht,
viel Geld dann verdienen und lebt in der Nacht.
Mit Sex-Superbienen in Schaumwein dann baden,
das prickelt so herrlich und stärket die Waden.

So kann er erfolgreich im Leben bestehen,
fand Achtung beim Menschen, sein Leben ist schön.
Doch hat er bei Allem eins nicht bedacht,
die Sucht nach dem Reichtum blind Ihn nun macht.

Er sucht seine Freude in Macht und in Wissen,
je länger er's hat, er fühlt sich beschissen.
Die Dinge, die Schönen erfreuen Ihn nicht mehr,
er sehnt sich nach Freunden, doch hat sie nicht mehr.

So treibt dann manch einer gar seltsame Blüten,
der eine liebt Männer, der andre klebt Tüten,
und manche können gar beides vereinen,
und irgendwann ist man dann nur noch am Weinen.

Warum ist denn die Welt nur so schlecht.
Weshalb macht Gott nicht die Welt wieder recht.
Weswegen gab Er uns den freien Willen.
Wieso kann er die Bösen nicht killen.

Ich bin doch selbst nur so'n kleiner Specht
und vieles da draußen ist auch nicht Recht.
Von draußen gehörte so mancher hier rein,
wir hatten Pech, die haben Schwein.

Wartet bis ich wieder draußen bin
das nächste Mal haut alles besser hin.
Ich hab's lang durchdacht bis ins kleinste Detail
absolut sicher, bald bin ich frei.

Da hör' ich vom Kumpel in meiner Zelle,
da kämen so Typen, die wären ganz helle.
Nur eins, dass wäre etwas Mist,
die labern ewig von Jesus Christ.

Was nimmt man nicht alles heut so in Kauf,
selbst christliche Lieder haben die drauf.
Ist mal was anderes, so kommt man mal raus,
zweieinhalb Stunden, dann ist's wieder aus.

Doch eins ist schon komisch in diesen Stunden,
obwohl ich's nicht wollte, ich hab Gott gefunden.
Und Jesus vergab mir all meine Taten,
so kann ich getrost auf die Wiederkehr warten.

Bis dahin helf' ich den Jungs hier recht gern,
ich bin für Sie so was wie'n leuchtender Stern.
So leb' ich erfüllt hier den Rest hinter Mauern,
denn dort wo ich lebe, soll ich nicht trauern.

Die Freude im Herzen weil Gott mir vergibt,
hab strahlende Augen weil Jesus mich liebt.
Schenkt mir das Verständnis um Gottes Wort,
trag hin es im Herzen, an jeden Ort.

So fühl' ich mich frei, selbst hier im Knast,
vorbei meine Eile, vorbei meine Hast.
Ich habe die Ruhe wohl wieder gefunden,
der Rest meines Lebens, nur sinnvolle Stunden.




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Eingereicht am 19. September 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.