Der Kerzenschein in Kinderaugen
erhellt nun wieder deinen Blick.
Du bist erfüllt von Sehnsuchtsträumen,
weißt Wohlstand unter Weihnachtsbäumen
und glaubst, ein Jeder hat das Glück.
Doch neben dir da gehen Menschen,
die traurig sind oder allein;
da verlöschen Weihnachtslichter,
Leere zeichnet die Gesichter
und Fragen tauchen auf zum Sein.
Die Zeit der Nähe ist gekommen,
die Welt wird klein - der Mensch nicht klug.
Was kann ein Asylant dafür,
dass er die Freiheit sucht bei dir.
Du hast doch wirklich noch genug.
Du machst mit einer kleinen Spende
gern dein Gewissen wieder frei,
singst Friede auf Erden der Kinder wegen,
holst dir einmal im Jahr den Segen
und wünschst den Rummel bald vorbei.
O sei doch wieder wie ein Kind,
das dankbar ist und das sich freut.
Vielleicht ist dieser Wunsch vermessen:
du sollst den Andern nicht vergessen
besonders in der Weihnachtszeit.
Schenk Trost und Lächeln milde Gaben
mit Liebe deinem Nächsten hin.
Noch besser: hol ins Weihnachtszimmer
den Einsamen. Schenk Hoffnungsschimmer.
Dann hat das Fest erst seinen Sinn.
Eingereicht am 5. November 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
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