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Sehnsucht

Von Christian Wilhelm


Ich rudre rum in einem Boot auf meinem Tränenmeer
sitz am Steuer - checke gar nichts mehr
treibe nun blindlings mit meiner Hilflosigkeit
kein Ufer in Sicht; das Meer ist so weit

Am Tage warst du der Sonnenschein
ein heller Strahl - für die Welt so klein
doch für mich warst du allein das Größte
brachtest die Wärme, die meine harte Schale löste

Am Morgen streichelst du über meine Wange
weckst mich sanft; das fehlt mir, aber ich warte lange
bis ich dich wieder seh - dich wieder einfang
denn du bist die einzige, die meinen Tag aufhellen kann

Dein Licht ist erloschen
für mich scheint kein Strahl
scheinst für jemand anders?
Der Gedanke 'ne Qual

In der Nacht warst du der Stern,
der das Dunkle aufhellen kann
der mir den richtigen Weg leuchtete
sodass ich rein gar nichts mehr fürchtete

der meine Angst einfach überdeckte
und die Sehnsucht nach der Ferne weckte
du schienst so hell - durch alle Wolken
warum wollt ich dir nicht zu unserm Glück folgen

Ich will nach dir greifen; dich halten, umarmen - das tat ich gern
doch du bist so hoch, so weit, so unerreichbar - einfach zu fern
ich fühl mich so klein, so unwichtig, so leer
ich denk nur an dich - ich lieb dich so sehr

alles ist Dunkel
die Wellen, so grau,
plätschern an das Boot
der Wind weht nur lau

du warst der Sturm in meinem öden Leben
konntest mir stets die Richtung angeben
wehtest in mein Segel - wehtest mich näher zu meinem Glück
doch ich ruderte dagegen - ruderte immer wieder zurück

nun weiß ich, ich hätte dir immer folgen müssen
das Ziel war nah - spürt es in deinen küssen
mein Ziel war nicht Geld, Macht oder ein schöner Ort
Mein Glück das warst du - doch nun bist du fort

hab dich gehen lassen ohne Gegenwehr
dafür hass ich mich selbst so sehr
weiß nun nur durch Kampf erreicht man sein Glück
ich kämpfe auf ewig - will dich wieder zurück

schein meine Sonne, mein Stern für mich
ich brauch deine Nähe, denn ich liebe dich
sei wieder der Sturm aus Liebe und Glück
mein größter Wunsch - du wehst zu mir zurück

brachtest neuen Wind in mein Leben
will dir auf ewig mein Herz übergeben
du warst meine Sonne, mein Stern - mein Glück
ich lieg dir zu Füßen und will dich zurück





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Eingereicht am 22. Dezember 2003.
Herzlichen Dank an den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.