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der maler

Von Stella Eva Henrich


ich saug dich auf mit meinen augen
ziehe dich in mich hinein
spüre deine zunge an meinem gaumen
sie streichelt mich
ganz sanft
ganz fein

dein züngeln kitzelt
doch lachen muss ich nicht

du leckst meine lippen
dein warmer speichel fließt
schamlos
in mich hinein
dein pinsel gleitet über meinen rücken
jetzt strömt das blut
die hände bizzeln

o wonnen, o welt, o musik,
meine sinne wirbeln in der maienacht
so farbenfroh ist dieses prickeln
ich wünschte mir,
es bliebe immer so

der küchentisch stöhnt unter den liebkosungen
ich kann das brummen des kühlschranks noch vernehm'
ganz gleichmäßig und rhythmisch summt er vor sich hin

ich pendel mich aufs brummen ein
spür deine kalte nase
auf meinen lippen
tief atmest du mich dabei ein

o maler,
du bist still in mir versunken
fast metaphysisch kletterst du
in meine seele rein
in mich hinab
lässt los, lässt fallen
vergisst dabei
raum, zeit und wirklichkeit

ich lasse los
ich lass mich fallen
bin eins mit dir
jetzt bist du ich und
ich bin du.






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Eingereicht am 02. Dezember 2003.
Herzlichen Dank an die Autorin.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin.