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Gedicht Gedichte Lyrik Poesie

Freiheit

© Torsten Reichelt

Du Sklavenseele neigst Dich nicht,
Du kleiner schmieriger Lakai,
wenn freie Stimme zu Dir spricht?
Du meinst sogar noch, Du wärst frei?

Du Untertan der eignen Gier,
dem Spaß und Mammon Freiheit scheint,
der auf 'nem Kreuzfahrtschiff beim Bier
von unendlichen Weiten träumt,

Du kleiner unwürdiger Wurm,
des Geist die BILD-Zeitung gebar,
in Nadelstreifen, Uniform,
Richterrobe und Talar!

Gelenkt von Medien Deiner Herrn
kaufst Du nicht nur den letzten Mist,
Du läßt Dir darin auch erklärn,
wer für Dich Freund, wer Erzfeind ist.

Du meinst, Du stündest über uns,
Du, der die plumpen Lügen glaubt?
Wir wurden unsres Eigentums,
Du - zudem - des Verstands beraubt!

Höre: Wir sind frei geboren,
und nicht als Knecht des Kapitals.
Zwar haben wir die Schlacht verloren,
doch den Befreiungskrieg niemals.

Ihr fandet auch in unsrer Mitte
Verräter, die jetzt Kanzler werden.
Behaltet dieses Pack doch bitte
als zu Euch passende Gefährten.

Wir schließen enger unsern Bund.
Noch trifft uns manches Knechtes Schlag.
Doch zitt're, unterwürf'ger Hund,
denn einmal kommt auch unser Tag!

An dem das Proletariat
sich vom Schmarotzerpack befreit,
an dem der Knecht dann jede Tat
im Dienst der Bourgeoisie bereut.

Ab dem, was Volkes Hände schaffen,
dann auch des Volkes eigen ist.
Für Knechte, Rechtsverdreher, Pfaffen
verstreicht dann ihre Galgenfrist.

Drum, Sklavenseele, wäge gut,
auf wessen Seite Du Dich stellst.
Weil Du für Alles, was Du tust,
Deinen gerechten Lohn erhältst.


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Eingereicht am 08. Dezember 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
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