Winter 1942
deutsches Blut im Dreigestirn.
Glücklich sind wir unbefangen,
Bomben, Schüsse, Fenster klirrn.
Kind, mein Kind, was bist Du rein,
das Herz schlägt trommelnd ohne Takt.
Kann denn auf Erden Himmel sein,
Wenn die Angst zu Boden sackt?
Vergessen ist das Drumherum,
deine Schreie lassen träumen.
Feindes Rufe werden stumm,
sterben hinter unsren Räumen.
Mit dir mein Kind, sind wir geboren,
Eltern ist nun unser Rang.
Vergangenheit wird eingefroren,
Zukunft tönt im schönsten Klang.
Was Liebe ist, wird jetzt erst klar,
Augen scheinen zu erkennen,
blicken nicht mehr stramm und starr,
zu dem was Freunde Wahrheit nennen.
Ich sehe mich erneut verpflichtet,
Schutz zu leisten ohne Scheu.
Ich sehe von Vernunft gewichtet,
mich in ungeahnter Treu.
Frieden soll sein, für meinen Kreis
und ringsherum die ganze Welt.
Wofür zahlen wir den Preis,
wenn uns nichts am Leben hält?
Doch leben wolln wir allemal,
wir drei in unsrer Einigkeit.
Nur, hinter mancher Jahreszahl
verbirgt sich keine Lebenszeit.
Frühling 1945,
heimatlos fließt unser Blut.
Ängstlich sind wir eingegangen,
unter uns die tote Brut.
Nach dir mein Kind sind wir gestorben,
tragen im Herzen kaum einen Schein.
Die einzige Frucht liegt nun verdorben,
ein Meter tief dein totes Gebein.