Es herrschte einst im Roten Meer,
Durch Fabelwesen-Hand,
Die Tyrannei des Meeresheer,
Auf weichem Tiefensand.
Ein blutrünstiger König,
Auf einem Algenthron,
Von Gnade hielt er wenig,
Gar Schwäche war ein Hohn!
Das Meer warf große Wogen,
Wenn ein Urteil er gefällt,
Und schäumend Wellen bogen,
Ans Ufer unsrer Welt.
An urteilsfreien Tagen,
Das Meer war herrlich blau,
Und zarte Wellen tragen,
Die See zur Modenschau!
Doch senkt sich dann Hammer,
Ein Urteil ist gefällt,
So rauscht des Opfers Jammer,
mit Wogen in die Welt!
Rot strömt es aus der Tiefe,
Das Blau verfinstert sich,
Als ob der Tote riefe,
Schwimm weg und rette dich!
Wenn heute sich verdunkelt,
Die herrlich blaue See,
Wird immer noch gemunkelt,
Das Meer klagt seine Weh.
Und sollte einer fragen:
Warum denn Rotes Meer?
Könnt ihr gewiss nun sagen:
Dass war des Königs Heer!