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Gedicht Gedichte Lyrik Poesie

Tinkender Hirsch

© Bernhard Hermstein

Suchst du den Weg zu ihr geb ich dir einen Rat – das er sich fügen wird zu neuer Tat.
Sieh an wie ich beschaffen bin;
Beständigkeit, das ist mein Rücken – auf dem sich Wasserfluten steil erquicken.
Ich bin die Wasserflut und auch der Stein – die Unruhe und das Beharrlichsein.
So spült an mir der Zeiten Drang – die Falten an der Stirn entlang.
So schnitzt so mancher kleine Stein, wenn er hinabstürzt – die Nase mit hinein.

Oft schmeckte ich die warmen Ströme, wenn sie vom Frühling ausgesandt des Sommers
Hitze mir verkünden – zu Lippen mir das Herz verwöhnen und alsbald entzünden.
Dann hat zuletzt das leuchten so manch sternenklarer Nacht -
das Leuchten wie in tiefe Augen eingebracht.
Zusammen fügt dies das Gesicht, das bei Tag und Nacht vom Wasserstrom umspült -
ein rauschend werben dir entfacht;

So lockt ich dich von meines Bergen Höh`n – behutsam hin, zu meiner Labsal schön.
So immerfort kannst du dem Werben folgen, hingebeugt zu mir dem Seel erfrischen,
an meines Lebens Kraft erwahren dir auf´s neu – im Freunde dir getreu.
So komm zurück zu mir, und du wirst finden, in deines stürmend Freundes Widerhall -
die Kraft aus mir, dem trauten Wasserfall.

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Eingereicht am 26.Mai 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise,
bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.