Es weihnachtet an allen Ecken,
die gute Stube ist geschmückt.
Die Plätzchen muss man gut verstecken,
sonst werden heimlich sie verdrückt.
Die Kerzen brennen heuer heller,
so scheint es, denn ’s ist Weihnachtszeit.
Im Vorratsraum und auch im Keller
macht mancher köstlich Duft sich breit.
Es wird gebastelt und gebacken,
die Heimlichkeiten nehmen zu.
Den Braten lässt man erst mal sacken,
und nimmt sich dann noch Wein dazu.
Die Kinder lieben Schlittenfahrten
und sehen sehnsuchtsvoll hinaus.
Noch glänzt nicht weiß, der Winter-Garten,
dafür glänzt festlich jedes Haus.
Fällt dann der Schnee, dann ist der Zauber
dieser Weihnacht greifbar nah,
und selbst ein Stummer oder Tauber
oder Blinder fühlt ihn klar.
Und die Herzen werden weiter,
denn sie „sehen“ wieder mehr,
selbst der Griesgram guckt nun heiter:
Auch er liebt diese Zeit so sehr.
Und das Christkind in dem Stalle,
das hat die Liebe uns gebracht.
Und es tönt mit frohem Schalle:
Jetzt wird gesungen und gelacht.
Und vergessen sind für Stunden
Sorgen, Schmerz und alles Leid,
und endlich hat man ihn gefunden:
den Frieden in der Weihnachtszeit.
Ach, möge doch nur dieser Frieden
Nicht nur heuer möglich sein!
Doch sei er weiterhin beschieden,
entscheidet dies nicht Gott allein!
Will man seinen Frieden finden,
so ist das zugleich leicht und schwer:
Man findet ihn nicht unter Linden
Im eignen Herzen umso eher!