Gedichte Lyrik
Lyrix Poesie
Eintagsseele
Matthias Olschewski
Ich sehe dich, wie du hingeschoben wirst,
den Schlauch im Hals, ganz reglos gar,
dein Freund zittert und weint,
weil du dich nicht rührst,
kein Atemzug in deinen Lungen,
es bewegt sich noch kein einziges Haar
Es kam ganz unerwartet für alle,
die Eltern genossen noch die wärmende Sonne,
alles um dich ward zu gleißendem Licht und es falle
allen nicht leicht, sie verlieren in ihren Herzen die Wonne
Ertrunken in Liebe, niemals vergessen,
zu sagen was ein keiner wagt,
"es tut uns Leid" klingt sehr vermessen,
doch nichts geschieht und keiner klagt
Kommt mir nicht mit Gott und Geistern,
ändert nicht den Lauf der Dinge,
die sein werden, aber müssen wir nicht meistern?
Zeiten sind Ketten, Stunden die Ringe
Du gehst und niemand kann dich halten,
selbst du wusstest nicht von diesem Tag,
du fühltest nur den nassen, kalten
Regen, der die Sonne zu vernichten vermag
Ein letzter Atemzug war kraftlos,
die Schwestern standen hilflos daneben,
in ihren Hälsen steckte ein Klos,
es hatte dir nicht geholfen für ein weiteres Leben,
Stillsand war leider dein einziges Los
Für Katrin oder Katarina
Eingereicht am 16. März 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
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