Die Chronik.

Unser erste Tag auf dem Mond.
Wir liegen auf der Schaumwelle
Und wissen schon lange nicht mehr, wohin
Uns das goldene Wasser trägt.
Wir schwimmen den opalfarbenen Mondfelsen entlang,
Und Vanillewolken begrüßen uns von fern.

Unser dritte Tag auf dem Mond.
Im Fenster - Perlmutterlicht.
Karamellehoniges Haus,
Wir wohnen hier zu zweit.
Im glatten Spiegel des kleinen Sees -
Zwei schon sonnenverbrannte Gesichter.
Das Zittern der Mondlibellen
Über dem cremefarbenen Rosenstrauch.

Unser fünfte Tag auf dem Mond.
Alles ist schon für Krieg bereit.
Flammend brennen in der Sonne die Flaggen.
Lebhaft blasen die Mondtrompeten.
Deine smaragdenen Kommandeurepauletten
blenden den Blick.
Das Heer der silbrigen Soldatenröcke
zieht in den Krieg.

Unser letzte Tag auf dem Mond.
Wir liegen auf dem schlammigen Grund
Und die Todesangst schimmert weiss
in aufgewirbelten Haaren.
Blut und Tränen vom Fluß abgewaschen.
Ruhe liegt auf den kalten Gesichtern.
Jeder Krieger ist zart und frisch
Im beigefarbenen Mondleichentuch.