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Morgenstille

Angelika Lantermann


Langsam gleiten meine Rollen über den Asphalt
Ein leichter Nebel steigt aus den feuchten Wiesen herauf
Die aufgehende Sonne spiegelt sich in dem ruhigen See
Ich nehme es auf, dieses wunderbare Schauspiel der Natur.

Fast andächtig segeln zwei Schwäne über das Wasser
Ein Kranich zieht seine ersten Kreise am Himmel
Im anliegenden Schilfgras zirpen die Grillen ihr Lied
Es klingt gerade so, als würden sie den Morgen einleiten

Ein Schwarm von Mücken begleitet meinen Weg
Sie kündigen einen warmen schönen Sommertag an
In leuchtenden Farben kommt mir ein Jogger entgegen
Ein freundlicher Blick, ein stummer Gutenmorgengruß

Ich genieße die Morgenstille und das Gefühl, Leben zu wecken
Die Vögel stimmen ein in meinen inneren Jubelgesang
Ein neuer Tag bricht heran und ich darf ihn spürbar erleben
Allmählich komme ich in Fahrt, ein leichter Wind tut sich auf

Auf der Brücke angekommen, gönne ich mir eine kurze Pause
Ich schaue aufs Wasser, in der Strömung entdecke ich
einen Fisch
Winzig klein und doch eifrig tummelt er sich im Gewässer
Gute Reise in die spannende Welt, pass auf Dich auf kleiner Mann

Ich setze meine Fahrt auf Rollerblades fort - den Berg hinab
Meine weit ausgebreiteten Arme geben mir das Gefühl, zu fliegen
Ich strecke mich dem Himmel entgegen und inhaliere frische Luft
Ein tiefer Seufzer entkommt meinem Herzen und schafft Platz

In der Ferne ertönt die Hupe eines herannahenden Treckers
Hundegebell, das Weinen eines Kindes, die Sirene einer Fabrik
Das Tagwerk beginnt und ich besinne mich meiner Aufgaben
Aus der Morgenstille kommend freue ich mich auf neue Begegnungen.




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Eingereicht am 16. Februar 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.