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Die Stadt

Sigurd Kaiser


Die Dächer glänzen nebelschwer und leblos schweigen alle Gassen;
die schwere Luft schleicht geisterhaft empor den bröckelnden Fassaden,
umschwebt die Menschen und die Stadt, lässt jedes Bunt zu Grau erblassen. -
Wie einsam und verlassen ruhn die buschbestandenen Arkaden.

So dunkel liegt die Stadt im Tag, der müde sich der Nacht will beugen;
die schwarzen Bäume starren stumm, und hin und wieder ächzen sie.
Der grau begreiste Geist ersteht, sich immer wieder neu zu zeugen -
und bricht ein Sonnenschein hindurch, so hellt er doch das Dunkel nie.

Im regennassen Mantel glänzt der klamme Park und bleibt verlassen;
die Raben wagen keinen Laut in diese Stille einzusagen -
wie sonderbar durchzieht ein Sinn die schwarz beglänzten Nebelgassen;
wie sonderbar enteilt der Traum und zeigt befremdlich sein Betragen.




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Eingereicht am 10. Jänner 2005.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.