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Der Sandmann

Stefanie Rafflenbeul


Nacht ohne Licht
Roter Mond ausgelöscht
Die Erde öffnet das Tor
Für das silberne Knochenpferd

Schwer ist seine Last
Der Sandmann kommt
Laterne verglüht
Geduldig warten die Knochen

Scharfe Nägel kratzen am Glas
An die Scheibe gepresst ein gelbes Gesicht
Heftig schlägt das Herz
Des gefangenen Schläfers

Der Riegel am Fenster
Hält Grau nicht zurück
Schon steht Sandmann am Bett
Blickt auf leuchtende Uhren

Auf der Jagd nach den Spiegeln
Legt den Sack aus den Händen
Sich Höhlen zu schaffen
Denn ein Haus hat er nicht

Er beugt sich hinab
Schatten fällt, Wimpern zucken
In seinen Taschen klimpern die Münzen
Die der Fährmann nicht braucht

Gestreckte Finger
Ein harter Stoß
Die Höhlen leer
Den Sandmann sieht er
niemals mehr




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Eingereicht am 30. Dezember 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.