Aquarium...

Ich schwimme gegen den Strom -
studiere die Gesichter.
Habe mir vorgenommen
besonders schön zu leuchten.

Ein einsames Neon-Fischlein
gegen den Strom.

Grosse Fische, Kleine Fische,
Bunte und farblose Fische;
nur wenige leuchten zurück -
die meisten treiben stumm vorüber.

Ich versuche Blicke aufzufangen -
versuche mit einem Lächeln
die ein oder anderen
trüben Fischaugen
zum Strahlen zu bringen.
Es will mir nicht gelingen.

Viele Fische blicken traurig,
obwohl sie zu zweit durchs Wasser treiben.
Der Abstand zwischen manchen Paaren ist groß,
deutlich, lieblos.

Sie schwimmen, schweben dahin -
lassen sich treiben - ohne Antrieb,
die Blicke gelangweilt und leer.

Keine Augen für die schönen Dinge um sie herum.
für das Lichtermeer, die bunte Pracht.

Keine Nase für die wunderbaren Gerüche.
Keine Ohren für die Melodien und Lieder,
nicht den Sinn für die Stimmung,
die an einem Sonntagnachmittag
so einen Weihnachtsmarkt begleitet.

Weihnachten. Fest der Lichter und der Liebe.
und die Menschen dümpeln stumm
wie Fische im Aquarium.