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Ein Weihnachtsmärchen

Anja Posner


Und plötzlich war Heiligabend da
viel schneller als jemals gedacht
schien doch so weit - wie jedes Jahr
dann Tage der Panik verbracht.

Wie auf der Flucht den Baum geschmückt
noch während des Schmückens gebacken
alles war hektisch - schon verrückt
ich hörte erst gar nicht das Klacken.

Da stand Knecht Ruprecht in rotem Gewand
den Sack und die Rute im Arme
sein Atem verriet, er war gerannt
eilig bat ich ihn ins Warme.

Auch er war in Hektik der Weihnachtszeit
der Stress stand in seinem Gesichte
Ruh` - für uns beide gleichwohl weit
passierte die folgend Geschichte:

Ein Engel kam zum Fenster rein
bat uns, doch in Ruh´ zu verharren
es schenkte uns ein Gläschen ein
an der Tür begann´s wieder zu schnarren.

Noch ehe ich etwas zu sagen vermochte
rannte der Engel zur Tür
herein kam der Niklaus - was ich ja hoffte
und schnappte sich gleich ein Bier.

Als Nächstes klopften die Rentiere an
und machten es sich bequem
wie viel Kekse ein Rentier verputzen kann
bekam ich als nächstes zu sehen.

So saßen wir schon in besinnlicher Runde
da schwebte das Christkind herein
es wollte ´ne Pause für eine Stunde
am Kamin sank es nieder - wie Stein.

Die Hektik, sie war schon von mir gefallen
als wir alle so weihnachtlich saßen
alles Laute ließen wir klanglos verhallen
tiefer Schnee - in allen Straßen.

So ein schöner Abend mit Weihnachtsgefühl
sattes Rentier auf meinem Schoß
nichts mehr von Hektik im Einkaufsgewühl
die Ruhe - sie war schon famos.

Der Nikolaus tanzte durch die Nacht
Knecht Ruprecht trank immerzu Punsch
noch nie hatt´ ich so eine Weihnacht verbracht
erfüllt war mir jeder Wunsch.

Keine Sehnsucht verblieb - es war doch so nett
schlief ich ein bei des Feuers Glut
erwachte mit Kopfweh - nicht im Bett
mir ging es gar nicht so gut.

Die Nacht war vorbei - erwacht unterm Baum
der Wein war ja wohl zum Kochen
stille Nacht, heilige Nacht - nur ein Traum
ich wünscht´ es wären noch Wochen.




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Eingereicht am 9. Dezember 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.