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Ein alter Baum wird nicht verpflanzt

Bruno Peter Lewicki


Ein alter Baum wird nicht verpflanzt
weil manche daran starben.
Und hat es einer überlebt
so trägt er heut noch Narben.

Beschneiden läßt er sich nicht gern
zu dick sind seine Äste.
Am wohlsten fühlt er sich im Wald
ist nicht allein, hat Gäste.

Den Vögeln bietet willig Platz
die herrlich große Krone.
Er hört gern Gesprächen zu
manch Wissen hat zum Lohne.

Gar mancher Vogel war verreist
sah ferne, fremde Länder.
Doch viele kehrten nicht zurück
sind tot durch Fangnetzbänder.

Sie hörten nicht der Weisen Rat
man schlug ihn in die Winde.
Der Eine lernt von Ändern nicht
sich selbst bestraft das Kinde.

Der alte Baum sah vieles Leid
doch auch das Glück der Liebe.
Nur sie, gab dem Leben Sinn
aus ihr erwuchsen Triebe.

Doch eines Tages wurd gepflanzt
ein junger Baum daneben.
Der wuchs in einer Schule auf
im christlich, heilig Leben.

Der junge Baum erzählt von Gott
und auch von seinem Sohne.
In Christus fand er ewig Halt
hat Frieden nun zum Lohne.

Der alte Baum hört stumm ihm zu
kein Wort kann ihm entrinnen.
Allein sein Geist führt ihn zurück
kann sich wie nie entsinnen.

So manches Mal lud Gott ihn ein
nur Gutes will Er bringen.
Dein Herz, das macht Er schuldenfrei
vor Freude wirst du singen.

Nun winkt er ab, der alte Baum
will nichts mehr davon hören.
Sein Leben stellt in Frage nicht
er meint, Gott wollt zerstören.

Zu vieles schon, hat er erlebt
und könnt es nicht verstehen.
Nein, so ein Gott, den wollt er nicht
es kann auch ohne gehen.

So ward der alte Baum nun krank
das Leben wich den Wurzeln.
Verwirft ein Maurer guten Stein
wird selbst darüber purzeln.

Der Tod, er setzt die Säge an
will fällen alte Eiche.
Doch Gott in Seiner Gnade dann
stellt anders diese Weiche.

Er darf ihn quälen sehr, mit Schmerz
letztendlich nur zum Wohle.
Im Todeskampf erkennt der Baum
ein Licht, so warm wie Kohle.

Jesus selbst wird fragen ihn
wie willst du dich entscheiden.
Ich bitt für diesen alten Baum
die Finsternis zu meiden.




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Eingereicht am 19. September 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.