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Plötzlich wirste Fuffzig ...

Eine "Betrachtung" von LiLa


Eine ganze Weile
war die Welt doch heile ...
Verliebt, verlobt, verheiratet. Ein Kindlein, ein zweites noch. Trendwende um die vierzig - wie so viele. Die Gründe sind vielfältig, aus denen man sich fragt: "Soll das so die nächsten 20, 30 Jahre weiter gehen?"
Oftmals ist einfach etwas "dahingeplätschert'". Man hat sich ge-tragen, man hat sich er-tragen, irgendwo dazwischen gingen Liebe und Gemeinsamkeiten verloren.
Vielleicht hat man es ja auch des Öfteren und auch sicherlich ehrlich versucht - vieles ist beim Partner letztlich nicht so angekommen, wie gewünscht.
Eingeschliffen hat sich so manches und plötzlich wird es klar:
so geht es nicht, so mag man nicht alt werden.
Eines Tages sprachen wir nicht mehr dieselbe Sprache. Als ich dies aussprach, deutlich, den Wunsch nach Trennung, Ende, Schluss, da fanden wir sie auch nicht mehr.
Auch nicht mit der Hilfe von außen.
Wie viele kennen nicht das, was dann folgte, nachdem einer Klarheit hat und der andere sich auf verlorenem Posten fühlt? Kampf, Krampf, Krieg und Misstrauen, Schmerz und Zerstörung, Enttäuschung.
Ent-täuschung ... ein Pschycho-Doc hat mir einmal erklärt, was das ist.
Ent-Täuschung, die Wegnahme einer Täuschung.
Das half. Es half zu verstehen, dass ein Teil von mir sicher von einem Teil meines Partners etwas erwartete, erhoffte, sich wünschte und letztlich auch in ihm sah, was dieser eben nicht geben und sein konnte.
Doch mal ehrlich: wer denkt in jungen Jahren bei der Hochzeit in diesen Dimensionen?
Der Leidens- und Erfahrungsweg ging über gut 4 Jahre. Kampf ums Geld, um einen Job, Wohnung, Ansehen, um Erhalt von Nerven und Selbstachtung.
Kampf auch oft ums Überleben, um die einfachsten Rechte als Bürger,
ich könnte ein Buch schreiben - Seelenmüll.
Aber auch "komische" Wahrheiten gibt es in so einer Phase. Eine davon ist, dass Du Dich danach sehnst, einen wirklichen Partner zu finden, die große Liebe - immer noch nicht ausgeträumt. Eine wunderbare, dauerhafte und reife Liebe.
Zu dieser Wahrheit gehört der Umstand, dass du Dich nach 15, 20 Jahren in Deinem heimischen Hamsterrad plötzlich damit auseinander setzen musst, dass Du keine 25 mehr bist.
Dir gefallen natürlich immer noch die netten jungen Männer (Frauen), denen Du auch schon VOR Deinem Dornröschenschlaf hinterher geschaut hast, aber wenn Du so "um die 40/50" bist, dann suchen eben genau DIE Männer nach Dir, die auch "so um die ..." sind.
Plötzlich schaust Du in ganz andere Gesichter, und da gibt es ganz schöne Unterschiede!
… und dann folgt der Kontakt mit dem Kontakt ...
Da es nicht so einfach ist, seinen Traumpartner zu finden, denn auch hier behindert das klebrige Etikett "allein erziehend", trittst Du vielleicht in Kontakt mit irgendwelchen Börsen, Internetforen oder Anzeigen.
Die Möglichkeiten sich "bei Anruf zu verlieben" werden heute vielfältig propagiert, aber wahrlich, ich sage Dir: sie taugen alle eher nichts!
Du stellst fest, dass es viele Männer gibt, die an hoffnungsloser Selbstüberschätzung leiden, der "gut aussehende sportliche Angestellte Anfang Vierzig" gleicht beim ersten Rendez-vous eher einer abgehalfterten Trauerweide, die meisten Suchenden haben ihre Lebensgeschichte noch nicht hinter sich gelassen oder sie sind gebunden - in irgendeiner Form. Sie betrügen ihre Frauen mit Dir und kehren dann reumütig in den Schoß der Familie zurück, wenn es zu schwierig wird.
Der "dynamische jugendliche Manager", der eine "nette weibliche Tennispartnerin" sucht (nur so halt…), ist selbstverständlich auch "eigentlich glücklich" verheiratet, hat mindestens 2 schulpflichtige Kinder, ein unbezahltes Haus und zum Tennis spielen hat er eh einen geringeren Bezug.
Und dennoch: In irgendeinen dieser Blödmänner verliebst Du Dich, verbringst Deine Zeit mit Warten auf einen verlogenen Anruf oder eine prickelnde SMS, bis Du erkennst, dass es noch mehr Einsamkeit auszuhalten gibt, die heftig schmerzen kann, wenn "Er" Weihnachten im Kreise seiner Lieben feiert ...
Zu etwas war diese Phase dennoch gut: Du merkst nach all den Jahren versteckt hinter Deiner Küchenschürze und im Kindergarten-Bastelkurs:
Es gibt MICH noch ... wieder; "es" funktioniert noch ... alles ... wirklich ALLES!
Nachdem man(n) eine Weile auf Deinen Gefühlen herum getrampelt ist, Du aus den Löchern der Enttäuschung und Verzweiflung wieder heraus gekrochen bist, kannst Du wie Phoenix aus der Asche emporsteigen und Dein neues Selbstbewusstsein polieren und einsetzen.
Deine Ausstrahlung und auch Dein Äußeres haben von den Erfahrungen profitiert und nun rufe laut: "Auf geht's, Evi! Du bist wieder in der Lostrommel!"
Fortsetzung folgt …? Sicherlich. Das Leben ist ja so bunt!



Eingereicht am 20. November 2004.
Herzlichen Dank an die Autorin / den Autor.
Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Autorin / des Autors.


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