Kurzgeschichten   Lust am Lesen   Lust am Schreiben       www.online-roman.de


  Lust am Lesen     Lust am Schreiben  

Kurzgeschichte Afrika Kurzgeschichtenwettbewerb Afrika Kurzgeschichten


Die Geschichte Afrikas

©  Dominik Götz


Viele mögen sich fragen, warum und wie Afrika so wurde, wie wir es heute kennen.
Die riesigen Wüstengebiete, die exotisch anmutenden Tiere, wie die Flamingos oder die Kamele.
Nun, das Ganze begann vor einer Zeit, die so lange her ist, dass selbst Großvater nichts mehr davon weiß...
Am Anbeginn der Zeitrechnung sah Afrika noch anders aus. Kein Vergleich zu dem Afrika, das wir heute kennen.
Keine Wüstengebiete säumten die Landschaft.
Ursprünglich herrschten die Affen über Afrika. Auf Bäumen waren sie zuhause, sie verliebten sich in den Bäumen, hatten dort ihre ersten Dates und heirateten dann schließlich in den Bäumen.
Für die Hochzeitsfeiern mussten zumeist Affenbrotbäume herhalten.
Einerseits waren sie groß und boten vielen Hochzeitsgästen Platz.
Auf der anderen Seite hatten die Affen damals noch keinen Sekt, Wein oder Bier. Also aßen sie beim Hochzeitsbankett einfach überreife Früchte - wodurch sie ebenfalls einen gehörigen Schwipps bekamen.
Nach den Feierlichkeiten bekam das frischvermählte Affenpaar kleine Affenkinder in den Bäumen.
Den Baum verließen die Affen eigentlich nur, wenn sie gestorben waren. Dann wurden sie von den anderen Familienmitgliedern feierlich vom Familienbaum abgeseilt.
So sah das durchschnittliche Affenleben aus. Die Affenkinder gingen alle in die Baumschule und ihnen wurde beigebracht, immer auf den Bäumen zu bleiben. Das unterhalb der Bäume das Totenreich, die verbotene Zone lag.
Jede Generation von Affen hielt sich an diese Regel, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, sich außerhalb der Bäume zu bewegen.
Aber im Leben hat nur wenig Bestand und Traditionen werden gerne gebrochen. So war das auch damals schon bei den Affen. Und wie hätte es auch anders sein sollen, halbstarke Teenager Affen brachen mit diesen Geboten.
Zwar eher aus Versehen als mit Absicht, aber wer fragt da heute schon nach.
Sie etwa?
Zu jenen Zeiten begab es sich, dass Homo Sapiens, ein kräftiger, gut gebauter Affe, gerade seine affige Langzeitverlobte Chahnoni Sapiens, seine Cousine, geheiratet hatte.
In der Tradition der Affen wurde der Familienname aus dem Vor - und Nachnamen des Eheaffen, sowie dem Nachnamen der Eheaffin gebildet.
Davor wurde der Name der Affin im Familiennamen gänzlich weggelassen, doch schon damals bei den Affen hatte es eine kleine Revolution, eine Feminismus Bewegung, gegeben.
Als Konsequenz davon durften die Frauen ihren Namen hinten dran hängen.
Das Ehepaar hieß also Homo Sapiens Sapiens.
Chahnoni war inzwischen schwanger. Alles schien nach Planung zu verlaufen.
Sicherlich war sie in ihren Homo verliebt, nur dauerte es nicht allzu lange, da machte ihr ein weiterer Homo immer eindeutigere Avancen.
Es war niemand geringeres, als der langjährige Spielgefährte ihres Mannes, Homo Errectus. Längst nicht so kräftig, wie sein Gegenspieler, dafür hielt sein Name allerdings, was er versprach.
Es kam, wie es kommen musste und Chahnoni und er gingen eine stürmische Affäre ein - stürmisch, weil sie, wenn sie "Liebe machen" wollten, sich immer in den höchsten Wipfeln der Bäume verstecken mussten, um unentdeckt zu bleiben.
Der Einzige, der außer den beiden von dieser Affäre wusste, war Homos Bruder Kain Errectus. Eifersüchtig hörte er Homo immer zu, wenn dieser von seinen "Freizeitaktivitäten" berichtete.
Kain war ein paar Jahre jünger als Homo und seine Fortpflanzungstriebe hielten sich gezwungenermaßen noch in Grenzen.
Weil Kain der Geschichten schon bald überdrüssig wurde, beschloss er jedoch eines Tages, den beiden gehörig eins auszuwischen und verpetzte ihre Liason an Chahnoni's Ehemann Homo.
Homo Sapiens wurde rasend vor Wut.
Er suchte sich das Päärchen, dass wieder einmal als "Wipfelstürmer" unterwegs war.
Nachdem er beide gefunden hatte, wollte Errectus, aufrecht, wie er vor ihm stand, mit ihm diskutieren. Doch Sapiens schrie und bewarf sie mit Affenbroten vom Baum.
Chahnoni und Errectus flohen, dicht gefolgt von Sapiens. Schnell und wendig war ihr Verfolger, was von einer schwangeren Affenfrau nicht gerade zu behaupten war.
Sapiens hatte sie beide an das Ende eines Astes getrieben. Unter ihnen das Blätterdach anderer Bäume, hinter ihnen nichts - die Äste des nächsten Baumes waren zu weit, als das eine Schwangere den Sprung geschafft hätte - und vor ihnen stand der noch immer vor Wut schäumende Sapiens.
Beschwichtigendes Kreischen brachte nichts.
Immer näher kam er ihnen, zwei dicke gelbe Bananen drohend in beiden Händen schwingend.
Die beiden wichen zurück. Machten sich bereit, von dem mächtigen Bananenaffen plattgemacht zu werden.
Was dann geschah, hatten sie nicht voraussehen können. Der Ast, auf dem sie standen, brach unter ihrem Gewicht. Sie hatten keine Möglichkeit mehr, sich irgendwo festzuhalten.
Homo Sapiens sah sie fallen und kreischen - na gut, das machten sie sowieso, seitdem er begonnen hatte, sie zu verfolgen.
[Ein Trick] dachte er sich, rannte zu dem Stamm zurück und kletterte dann den Baum wieder herunter. Die Bananen klemmte er sich der Sicherheit halber in die Mundwinkel, so dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Säbelzahntiger, der kein Zahnweiß benutzte, hatte.
Unten angekommen fand er beide nicht wieder. Sie blieben weg - unauffindbar.
Bei dem Sturz waren sie nicht etwa umgekommen. Vielmehr hatte das Blätterdach ihren Sturz stark abgebremst. Sie waren durch die Bäume, ihr Zuhause, gefallen.
Als sie unten angekommen und noch unversehrt waren, stand für sie einwandfrei fest, dass sie nie mehr zurückgehen konnten.
Sie standen zu ihrer Liebe und wollten ein neues Leben aufbauen.
Da sie aber in dem hohen Gras so gut wie gar nichts sehen konnten, stellten Homo Errectus und Chahnoni Sapiens sich auf die Hinterbeine, um besser sehen zu können.
Zu ihrer großen Verwunderung klappte das ohne Probleme.
Das Kind von Chahnoni benannten sie in alter Tradition nach seinem Vater.
Dies war der Beginn der Menschheit in Afrika, des zweibeinigen Homo Errectus und des zweibeinigen Homo Sapiens...ach ja, und der zweibeinigen Chahnoni Sapiens Errectus, wie sie sich nach ihrer zweiten Ehe nannte.
Peu á peu kamen immer mehr Affen von den Bäumen. Die Zivilisation der Menschheit breitete sich unaufhörlich aus.
Bald schon bevölkerten Tausende den Kontinent und täglich wurden es mehr.
Mittlerweile lebten sie nicht nur ausschließlich von Affenbroten, Obst und Nüssen.
Sie kultivierten auch diverse Getreidesorten. Hirse, Roggen und Weizen für Brot, Hefe und Gerste für Bier.
Aber sie waren Menschen geworden und die Menschen von damals waren genauso wild darauf und genauso experimentierfreudig, Neues auszuprobieren, wie wir es heutzutage auch sind.
Zu jener Zeit gab es neben den mächtigen Säugetieren wie Elefanten, Giraffen oder auch den ganzen Raubtieren auch noch zierliche, kleine Geschöpfe.
Sie waren mindestens ebenso zahlreich vorhanden, wie die Menschen.
Und sahen aus, wie klitzekleine Menschen, nur dass sie Flügel auf dem Rücken hatten.
Hätte es damals schon einen Glauben gegeben. Wer weiß, vielleicht wäre ihr Schicksal dann anders verlaufen, weil sie für Boten eines Gottes gehalten worden wären.
Diese niedlichen kleinen Lebewesen nannten sich "Welfen", da die frühen Menschen aber in ihrem Alphabet erst bis zum N gekommen waren, nannte man sie schlicht "Elfen".
Der große Nachteil dieser "Elfen" war es, dass sie furchtbar kitzelig waren und sich dann, zumindest kurzweilig, mächtig freuten.
Vor lauter Freude verloren sie dann ein Bein. Keine Sorge, es wuchs wieder nach.
Daher übrigens der Ausspruch, "sich ein Bein abfreuen".
Einer der Menschen, Mojo, der eines Tages auf der Suche nach etwas Essbarem war, sah, wie zwei Elfenkinder spielend rangen - und sich dabei kitzelten.
Sie freuten sich mächtig und warfen ihre Beine ab. Jeder eins.
Dann wurden sie traurig und fingen schrecklich an zu weinen - schließlich wollte ihr Vater an diesem Abend zusammen mit ihnen seinen täglichen Dauerlauf machen.
Mojo war der erste Mensch, der dieses Naturschauspiel mitangesehen hatte.
Er wartete, bis die beiden ganz verschwunden waren, bevor er aus seinem Versteck schlich.
Vorsichtig hob er die beiden zurückgelassenen Beine auf. Und da er so hungrig war, dass sein Magen schon laut grummelte, biss er ohne lange nachzudenken zu.
Das Bein schmeckte gar nicht schlecht. Wenn es gegrillt und mit den richtigen Gewürzen eingelegt wurde, würde es mit Sicherheit noch viel besser schmecken.
Also steckte Mojo sich das eine Elfenbein in die Tasche, während er sich den letzten Rest des anderen noch zügig in den Mund stopfte.
Wieder zuhause zeigte er seiner Familie das Mitbringsel. Seine Frau, Nuji, würzte es reichhaltig, anschließend wurde es gebraten.
Der phänomenale Geschmack übertraf alles, was sie in ihrem Leben bisher gegessen hatten - übertraf alles, was überhaupt irgendein Mensch bisher gegessen hatte.
Schlagartig verbreitete sich die Kunde, dass Mojo "Elfenbeinchen" gefunden hatte.
Die spezielle Art, sie zu würzen, behielt Mojos Frau, Nuji als gut gehütetes Geheimnis für sich.
Denn Mojo war ein Visionär und seiner Zeit weit voraus.
Schon immer hatte er reich werden wollen. Durch diesen Fund wurde sein Traum endlich wahr.
Mehermals täglich ging er hinaus und besorgte ständig neue Elfenbeine, die Nuji zubereitete.
Er verkaufte die Elfenbeine weiter. Erst nur an Nachbarn, nach und nach beschrieb er dann immer größere Kreise.
Je mehr Elfenbeine er zu erbeuten hatte, desto schwieriger wurde es für ihn, diese auch zu transportieren. Außerdem musste er immer weitere Wege zurücklegen, um seine Elfenbeine zu finden.
Was also sollte er machen?
Als richtiger Geschäftsmann hatte er natürlich eine blendende Idee.
Warum nicht einfach die Fracht per Luftexpress einholen?
Mojo und seine sechs Söhne, die allesamt in dem ersten kommerziellen Familienbetrieb der Menschheit mitarbeiteten, entschieden sich, nachdem sie sich einige verschiedene Vogelarten angesehen hatten, für die weißen Vögel mit großem Körper und kurzen Beinen.
Es war eine neue Art, die der übrigen Menschheit noch ziemlich unbekannt war.
Vögel hatten sie jetzt also. Aber weiße. Weiße waren nicht gut. Immerhin war Mojo dabei, durch seine Elfenbeine ein Imperium zu errichten.
Sie entschieden sich kurzerhand, die Vögel anzumalen - die Vögel, die für dieses Unternehmen tätig waren, brauchten schließlich einen Wiedererkennungswert.
Hätten sie damals schon die Neonfarben gekannt, sähe der Vogel heute bestimmt anders aus...
Braun, rot, weiß, gelb. Langweilige Farben. Vor allem, weil sowieso jede Familie die Farben schon kannte.
Nein, Mojos Imperium brauchte neue Farben - warum also nicht mischen?
Braun und gelb sah einfach viel zu schlecht aus. Diese Mischung verwarfen sie sofort.
Rot und Gelb ergab ein leuchtendes Orange, weiß und gelb ein viel zu helles Gelb und rot und weiß wurde zu Rosa.
Schlussendlich entschieden sie sich für Rosa, weil Nuji die Farbe "so schön" fand und angedroht hatte, mit dem Würzen aufzuhören, wenn sie nicht augenblicklich eben diese Farbe nehmen würden.
Mojo strich mit seinen Söhnen die Vögel rosa an, hängte ihnen die vollen Säcke mit Elfenbeinen an die Füße und ließ sie losfliegen.
Wer hätte ahnen können, dass die Vögel, Mojo hatte ihnen den Namen "Flamingo" gegeben, derart schlechte Lastenträger waren.
Nach der ersten Tour kehrten sie zurück - und ihre Beine hatten sich um das Fünffache gedehnt.
Mojo ließ sie ziehen, brauchte er Wohl oder Übel neue, bessere Lastenträger.
Mittlerweile hatten die Menschen das Alphabet bis hin zum Z ausgeweitet.
Das aufreibende Suchen fing an. Das Gericht "Elfenbeinchen am Spieß" war zu "dem Renner" geworden.
Mojo war auf dem Zenit seiner Karriere. Alle wollten seine Elfenbeinchen. Die Elfen waren inzwischen immer abweisender geworden, weil sie alle paar Tage von einem Menschen durchgekitzelt wurden, nur um sich ein Bein abzufreuen.
Sein Reichtum war gigantisch. Zwar gab es damals noch kein Geld, dennoch gab es genügend Zahlungsmittel. Denn Mojo hatte sich mit behauenen Felsquadern bezahlen lassen.
Sein Plan war es, einen Tempel zu errichten, in dem alle Menschen der Welt hinkommen und seine "Elfenbeinchen am Spieß" essen konnten.
Das erste Restaurant. Oder vielmehr, das erste Fast Food Restaurant, denn Mojos Idee war, Elfenbeine im Überfluss zu produzieren, diese dann in großen Öfen warm zu halten, um sie dem Kunden dann sofort nach Bestellung servieren zu können.
Doch ehe Mojo keine neuen Transportmittel hatte, würde es von vornherein eine Misere geben. Ohne Transportmittel würden sie es einfach nicht schaffen, die Mengen an Elfenbeinen überhaupt zu transportieren.
Da begab es sich glücklicherweise für Mojo, dass ihm geholfen wurde. Ein alter Mann mit Bart, der gerade dabei war, mal hier und mal dort was zu erschaffen, hatte sich überlegt, doch mal ein neues Tier zu kreieren.
Aussehen sollte es ein bisschen wie ein Pferd, nur eben anders.
Also erschuf der alte Mann das Tier, das ein bisschen so aussah, wie ein Pferd, nur eben anders.
Und er schuf eine Horde davon gleich neben Mojo, der zwischen dem hohen Gras gerade sein Geschäft erledigte.
Und der alte Mann dachte, dass es gut war und ging woanders hin, um etwas Neues zu schaffen.
Zuerst erschrak Mojo. Als die Tiere ihn jedoch breit kauend ansahen und sonst nichts taten, schwand seine Angst.
Er hoffte, dass sie zahm waren. Streichelte sie und, siehe da, er hatte Recht, denn ihm fehlte kein einziger Finger.
Hocherfreut führte er die Tiere, die aussahen wie Pferde, nur eben anders, zu seiner Familie.
Nach kurzer Zeit begannen sie damit, Lasten mit den Tieren zu transportieren.
Es klappte wirklich!
Mojo hatte seine neuen Lastentiere - und die würden bestimmt mehr aushalten, als diese dämlichen zartbeseiteten Flamingos.
Mojo begann damit, seine Fastfood Tempel zu bauen. Im Nordosten des Kontinents fing er an. Robuste Bauweise, die Dinger stehen heute noch.
Ihre Grundflächen waren quadratisch. Und je weiter die Mauern nach oben in den Himmel wuchsen, desto stärker näherten sie sich an. An der Spitze der Gebäude trafen sich die vier Seiten.
Mojo hatte diese Konstruktion gewählt, weil das Regenwasser, welches zu der Zeit noch in großen Mengen vom Himmel fiel, gut abfließen und sich nicht an irgendwelchen Stellen unnütz ablagern konnte.
Die Bevölkerung Afrikas war immer stärker angewachsen. Immer häufiger siedelten die Menschen dicht an dicht beieinander.
Bald wurden die Tiere, die aussahen wie Pferde, nur eben anders, nicht nur zum Transportieren von Baumaterial beziehungsweise Elfenbeinen verwendet, sondern auch als Shuttle Service.
Mojo hatte die Idee gehabt, die Menschen von seinen Tieren direkt vor deren Lager- oder Felsplatz abzuholen und nach dem Essen auch wieder dorthin zurückzubringen.
Die Idee war grandios und immer mehr Menschen benutzten seine Tiere, die aussahen wie Pferde, nur eben anders, und kamen in Scharen in sein Restaurant, er hatte ihm den Namen "McElf" gegeben.
Natürlich hatte die Sache einen Haken. So, wie jede Sache ihren ganz eigenen Haken hat.
Die Tiere, die aussahen wie Pferde, nur eben anders, bekamen neben Bauchkrämpfen vor allem fürchterliche Blähungen, wenn sie zu starke Lasten schleppten - nur wusste das zu der Zeit noch niemand.
Mehrere hundert, tausend, unzählig viele Tiere - die Menschen natürlich nicht zu vergessen, die waren hierbei aber das geringste Problem - verströmten Unmengen an Gasen.
Dies bewirkte zweierlei:
Einerseits stiegen die Gase an Ort und Stelle hoch in die Atmosphäre, verdichteten sich, und sorgten so für die erste Klimaerwärmung über Afrika. Wie eine Dunstglocke hing das Methan über dem Kontinent. Das wiederum führte dazu, dass der immergrüne Wald immer weiter zurückgedrängt wurde, die Wüste entstand und sich immer weiter ausbreitete.
Zweitens führte es dazu, dass die Elfen, deren Geruchssinne um ein Hundertfaches sensibler als die der Menschen waren - kein Wunder, sie waren ja auch mindestens hundert mal kleiner - die sprichwörtliche "Schnauze voll" hatten.
Ihnen wurde die Luft zu schlecht. Erst war ihnen gar nicht mehr zum Lachen. Selbst nicht, wenn sie ausgiebig gekitzelt wurden.
In diesem Dilemma kehrte der alte Mann, der dachte, dass es gut war, was er kreiert hatte, zurück. Er roch und sah die Problematik - und änderte er seine Meinung.
Angestrengt begann er nachzudenken. Wie könnte er dafür sorgen und diese Tiere, die aussahen wie Pferde, nur eben anders, dazu bewegen, weniger zu furzen?
Noch während er nachdachte, klingelte seine Uhr.
[Mitternacht.]
[Das heißt, ein neuer Tag hat begonnen. Seit sechs Tagen bin ich nun schon in Aktion. Wird Zeit, dass ich mich mal ausruhe. Bin immerhin auch nicht mehr der Jüngste.]
Und es war der siebte Tag und der alte Mann mit Bart, der ein Tier erschaffen hatte, das aussah wie ein Pferd, nur eben anders und das enorme Blähungen hatte, legte sich hin und schlief erst einmal ausgiebig.
Den Elfen war die Luft noch immer zu schlecht und zum Lachen war ihnen auch nicht zumute. Da überlegten sie sich, einfach auszuwandern. In ein Land, wo Milch und Honig fließen und jeder witzig sein sollte.
Sie hatten gehört, dass es jenseits der großen Gewässer solche Ländereien geben sollte.
Also versuchten sie ihr Glück in diesem anderen Land zu finden und wanderten aus.
Gesagt, getan.
Und tschüß, und weg.
Da stand Mojo nun, der erste große Unternehmer der Menschheit, und saß vor den Scherben seines Geschäfts.
Ohne Elfen konnte er auch keine Elfenbeinchen mehr servieren.
Er hatte alles dort in Afrika. Seine Familie, seine Ländereien und seine Häuser, sogar seine Fastfood Restaurants. Er konnte nicht weg, ihm waren die Hände gebunden.
Der Großteil der übrigen Bewohner Afrikas hatte es da leichter. Sie zogen den Elfen nach, um auf immer einen Vorrat an Elfenbein sicher zu haben.
Nur waren die Elfen bereits über alle Berge verschwunden und die Menschen, die dort hin gingen, wo noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist, verliefen sich.
Kann vorkommen, es war ja auch in jenen Tagen weder Kompass, noch Handy oder Landkarte erfunden und man vor lauter Gier nach ein paar Leckereien blickten sie weder rechts noch links und verloren so den Weg gänzlich aus ihren Augen.
Nur die Hartgesottenen blieben in Afrika. Mojo schaffte es, einem dieser Neureichen seine Fastfood Restaurants zu verkaufen - der Typ hatte vor, Grabstätten daraus machen!
[So was Bescheuertes!]
Letzten Endes konnte auch er mit seiner Familie in ein anderes Land ziehen. Zu der Zeit war er noch recht jung. Er hatte noch viel vor sich. Viel zu erreichen. Vielleicht würde er Präsident eines anderen Landes werden - oder zumindest Gouverneur.
Somit klang der siebte Tag aus. Der alte Mann mit weißem Bart wurde wach. Nun war er ausgeschlafen und stand wieder auf.
[Woran habe ich noch zuletzt gedacht? - Richtig!]
Und ihm fiel wieder eine geniale Lösung für das Problem mit den Tieren, die aussehen wie Pferde, nur eben anders, ein.
Er verpasste ihnen zwei Höcker, so genannte Furzkissen, in denen sie Energie und sämtliches andere Zeugs, speichern konnten.
Außerdem gab er den Tieren, die aussehen wie Pferde, nur eben anders, einen richtigen Namen, denn den alten fand er jetzt auch ganz schön bescheuert.
Er nannte sie Kamele.



»»» Weitere Afrika-Geschichten «««
»»» Kurzgeschichten: Überblick, Gesamtverzeichnis «««
»»» HOME PAGE «««
Erzähl mir was von Afrika. Band 1. Dr. Ronald Henss Verlag   ISBN 3-9809336-2-8  ca. 150 Seiten   8,90 Euro.




Erzähl mir was von Afrika
Dr. Ronald Henss Verlag
ISBN 3-9809336-2-8

14 Autoren aus Deutschland und Österreich zeigen
den geheimnisvollen und faszinierenden Kontinent
aus unterschiedlichen Perspektiven.
Von Ägypten bis Südafrika, von Guinea bis Kenia ...

»»» Direkt beim Verlag bestellen
»»» Bei Amazon bestellen













»»» Kurzgeschichten Afrika «««
»»» Kurzgeschichten: Humor, Satire, Persiflage, Glosse ... «««
»»» Kurzgeschichten: Überblick, Gesamtverzeichnis «««
»»» Kurzgeschichtenund Gedichte «««
»»» HOME PAGE «««

Kunterbunte Blog-Empfehlungen
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten Patricia Koelle «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Kurzgeschichten «««
»»» Wintergedichte «««
»»» Wintergedichte «««
»»» Naturgedichte «««
»»» Liebesgedichte «««
»»» HOME PAGE «««